Es war Mitte Februar 2000, als sich der ReSI Vorstand zu einer Krisensitzung im Haus Niederranna 11 einfand. Das ReSI war damals förmlich explodiert, mit freiwilliger Arbeit in der Freizeit war der tägliche Aufwand längst nicht mehr zu bewältigen. Seit 1997 war der Verein auch als Internetprovider aktiv und bot Platz für Homepages und Internetzugänge übers Telefon für seine Mitglieder an. Doch inzwischen waren es einfach zu viele, jeder wollte dabei sein.
Der harte Kern des Vereins ReSI hatte sich damals an der Donau eingefunden: Thomas Neundlinger, Bernhard Raab, Joachim Schlagnitweit, Franz Kaiser, Peter Kirchberger, Willi Baumann und ich. Zu der Zeit hatte jeder seinen Teil beigetragen und das ReSI als ungewöhnliches Projekt vorangetrieben. Franz machte Homepages, Joachim betreute Internetverbindungen, und Thomas kümmerte sich um die Gemeinden. Bernhard betrieb die "Forschungsabteilung": er experimentierte mit Richtfunk und träumte vom Breitbandinternet.
Aber jetzt saßen wir mit langen Gesichtern da und wussten nicht mehr weiter. Thomas ergriff das Wort: "Wolfgang, Du wolltest schon immer eine wirklich gute Internetfirma auf die Beine stellen. Schließen wir uns also zusammen und versuchen es gemeinsam!" Wenig später war der Entschluss gefasst und wir machten uns auf den Weg. Thomas hatte schließlich auch die Idee für den Namen des Projekts: netpark.
Es war ein völlig verrücktes Vorhaben, ohne das geringste Eigenkapital eine Firma aufzubauen - wie ein Sprung über den Abgrund. Als wir dann im Juni die Verträge unterschrieben, war die Runde etwas kleiner, aber wir waren guten Mutes. Wir hatten kein Geld, wurden aber von allen Seiten mit guten Ideen und und großer Begeisterung unterstützt. Unsere Geschäftspartner, und ganz besonders unsere Hausbank waren jedoch weniger optimistisch: die Internetkrise sorgte zu dieser Zeit für gigantische Pleiten. Doch netpark entwickelte sich rasch und immer größer und dichter wurde unser Breitbandnetz. Wir waren der erste Breitbandprovider am Land, lange vor allen anderen. Bei der Breitbandinitiative des Landes Oberösterreich sorgten wir für große Überraschung: 2004 war das obere Mühlviertel besser mit Breitbandinternet versorgt als weite Bereiche im Zentralraum.
Irgendwann war es genug. Nach all den Jahren hatten wir zu viel Energie und Nerven in dieses Projekt investiert. Als sich die Gelegenheit bot, überlegten wir nicht lange: am 19. November 2007 verkauften wir die netpark gmbh. Die neuen Besitzer hatten andere Ziele und setzten mich schon im Juni 2008 als Geschäftsführer ab.
Die Zeiten hatten sich geändert, und für kleine Internetprovider wurde es immer enger. Die neuen Eigentümer der netpark hatten wenig Glück. Am 23. August 2010 meldete die netpark Insolvenz an, siehe: Edikte Datenbank. Am 18. Jänner 2011 verlautbarte das zuständige Gericht: "Die Schließung des Unternehmens wird angeordnet."