Die Zeitschrift profil letzte Woche zum ehemaligen Vizepräsident der EU-Kommission, Günter Verheugen: "Wie lange kann man den Steuerzahlern (...) zumuten, für die angeblich faulen Griechen zu zahlen?" Antwort Verheugen: "Bis jetzt wurde dem Steuerzahler gar nichts zugemutet. Das ist ein großer Irrglaube. Der deutsche Finanzminister Schäuble hat 2011 keinen einzigen Cent an Griechenland überwiesen, sondern 200 Millionen Euro an Zinsen bekommen." Ähnlich geht es unserer Finanzministerin in Österreich. Denn Kredite und Haftungen gibt's nicht gratis, auch nicht für Staaten wie Irland, Portugal oder Griechenland. Somit haben an der so genannten Euro Krise alle nur gut verdient. Die Wirtschaft lief inzwischen ganz normal weiter. Wegen Griechenlands Schulden hat niemand weniger Waren und Dienstleistungen ge- oder verkauft.
Eine virtuelle Krise also, in Wirklichkeit ein gutes Geschäft? Nun, nicht ganz. Denn nur die Banken haben bisher gut daran verdient. Und auch jene Staaten, die Kredithaftungen übernommen haben. Wo liegt also das Problem? Warum werden jetzt alle so nervös?
Der Haken liegt daran, dass den Bankern und Politikern nun langsam dämmert, dass diese immer größeren Schulden niemand mehr zurück zahlen kann, schon gar nicht die Griechen. Genauso wie vor einigen Jahren, als man den Häuslbauern in den USA mehr Geld gab, als ihre Häusl wert sind. Jetzt hamma also bald wieder einmal eine Finanzkrise. Und wieder werden unsere Politiker mit ernster Miene vor den Kameras stehen und uns erklären, welche Banken nun "systemrelevant" sind, und wie viele Milliarden das nun kostet. So eine Überraschung.