Herr Sullivan, alias "Hubert von Goisern", hatte schon immer ein gutes Gespür für den Zeitgeist. Mit seinem neuen Hit "Brenna tuat's guat" liegt er genau am Punkt, damit hat er sogar die Ö3 Hitparade gestürmt. Sein Lied erinnert an den alten Wahlspruch der Umweltbewegung, der angeblich von den Cree Indianern stammt: „Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.“
Damit ist die grüne Umweltbewegung wohl endgültig im Mainstram angekommen. Bis in die Wahlzelle ist es dann nurmehr ein kleiner Schritt. Im aktuellen "Zeit Magzin", der Beilage zur Wochenzeitschrift DIE ZEIT, ist dazu eine spannende Entwicklung dokumentiert. Der Bürgermeister von Eisenstein in Niederbayern ist von der CSU zu den Grünen gewechselt, und mit ihm fast die ganze Gemeinde. Der kleine Ort am Rande des Nationalparks Bayrischer Wald ist keine Ausnahme, die Welle rollt inzwischen über ganz Europa. Von Pullover-strickenden Chaoten ist längst keine Rede mehr, die Grünen sind im Herzen der bürgerlichen Gesellschaft gelandet.
Bei uns halten die Mauern noch. Unsere schwarzen Politiker ziehen sich grüne Mäntelchen an, stemmen sich gegen den Wind und pochen auf ihre Wirtschaftskompetenz. Ihre zunehmende Ratlosikeit ist jedoch nicht zu übersehen. Unsere Politiker zögern, und wir alle zögern mit.
Also warten wir ab, und konzentrieren auf das Naheliegende. Die Sanierung der Staatshaushalte ist uns viel zu kompliziert, also retten wir lieber erst einmal die Welt. Der EFSF ist was für Fachleute, aber beim ökologischen Fußabdruck, da können alle mitreden. Zum Beispiel am Sonntag den 16. Oktober, beim "Tag der Nachhaltigkeit" in der Alfons-Dorfer Halle in Lembach.