Bis vor knapp 25 Jahren war die Welt noch einfach: sie war in Ost und West aufgeteilt, und jeder hat jeden ausspioniert. Egal ob Freund oder Feind: jeder Mensch wusste, dass er ins Fadenkreuz der Spionage kommen konnte. Nachrichtendienste waren zum Sammeln von Nachrichten, und Spione zum Spionieren da. So einfach war das.
Aber nicht nur die (Berufs-)Spione, sondern auch die Unterhaltungsindustrie hat davon gelebt: Agententhriller gab es zuhauf, und sogar Hollywood hatte nichts besseres zu tun als Meisterspione à la James Bond auf der Kinoleinwand um die Welt zu schicken.
Dann kam Glasnost, die große Öffnung des Ostens, und schließlich der Fall der Berliner Mauer. Spione hatten anscheinend ausgedient. Hollywood fand andere Themen.
Jetzt auf einmal die große Überraschung: Spione spionieren! Und die NSA, eigentlich ein ganz gewöhnlicher Nachrichtendienst, sammelt alle Daten, die sie nur kriegen kann!
Vor gar nicht langer Zeit hätte kaum eine Politikerin oder Politiker erwartet, nicht ausspioniert zu werden. Damit das in Grenzen bleibt, gab es in jedem Land die Spezialisten der Spionageabwehr.
Frau Merkel wurde also abgehört. Genauso wie vermutlich jede andere Regierungschefin oder Regierungschef dieser Welt. Ja und? Worüber regen sich jetzt auf einmal alle auf? Etwa darüber, dass Spione spionieren, also ihre Arbeit machen?
Fragt ziemlich erstaunt
woho