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Regionales-Meinung | Überregional
Die Zahlen liegen längst am Tisch

harte Fakten zu den Themen Arbeitsmarkt, Budegetplanung und Pensionssystem


von woho

Seit Jahr und Tag das gleiche Spiel: Wirtschaftsforscher reden von Horrorzahlen und drohenden Sparpaketen, Politiker winken ab: alles nicht so schlimm, wird nicht so heiß gegessen! Kaum jemand ist in der Lage dieses Spiel zu verfolgen, ohne dass der Kopf schwirrt: bitte was stimmt da jetzt? Wer sagt die Wahrheit, wer irrt sich? Oder etwas polemischer: wer lügt denn da die ganze Zeit?

Es bedarf also einiger Geduld, um sich aus diesem wirren Puzzle ein echtes Bild zu machen. In glücklichen Momenten geht das ganz rasch: da landen Zahlen und Fakten auf dem Tisch, die kaum Zweifel offen lassen. So geschehen letzten Freitag in der Tageszeitung DER STANDARD auf Seite 31. Hier bringt der angesehene Wirtschaftsforscher Stephan Schulmeister ein wenig Licht ins Dunkel. Er erklärt uns die Zusammenhänge am Beispiel Deutschlands:
Zwischen 1991 und 2012 ist das Arbeitsvolumen in Deutschland um 5,8 Prozent gesunken (das BIP stieg um 32, die Arbeitsproduktivität aber um 40 Prozent). Dennoch stieg die Zahl der Beschäftigten um 5,4 Prozent, weil die Arbeitszeit pro Beschäftigten um 10,6 Prozent sank. Und wie erfolgte diese Umverteilung der Arbeitszeit? Junge und Frauen bekamen prekäre Jobs, die Alten saßen ihre Normaljobs aus. Das schönt die Arbeitslosenstatistik, gleichzeitig leben mittlerweile fast 20 Prozent an der Armutsgrenze - in Deutschland!

Stefan Schulmeister dokumentiert in seinem Artikel haarklein, was wir alle längst schon ahnen: die verfügbare Arbeit wird immer weniger. In früheren Jahren konnte das Wirtschaftswachstum dabei ein wenig ausgleichen, aber das ist vorbei. Wer soll denn da noch Geld ausgeben, wenn es immer weniger Arbeit gibt, die noch dazu immer schlechter bezahlt wird? In den USA hat diese Entwicklung schon viel früher eingesetzt. Dort landet die ärmere Bevölkerung bei den „Mac Jobs" und kann damit kaum noch ihr Leben finanzieren.

Gleichzeitig können die Nationalbanken so viel Geld in die Wirtschaft pumpen, wie sie wollen: ohne gute Chancen auf Arbeit und Zukunft werden auch junge Menschen kaum einen Kredit für das neue Auto oder die neue Wohnung aufnehmen. Wenn dann auch noch die Regierungen bei den Ausgaben sparen, wird‘s noch schlimmer.
Vor diesem Hintergrund verhandeln jetzt also SPÖ und ÖVP über eine neue Regierung. Und jetzt sind auf einmal alle überrascht, dass zu wenig Geld im Staatssäckel ist. Hallo! Ist da jemand? Wann bitte kapiert endlich jemand, dass sich die Zeiten sogar im kleine Österreich geändert haben? Dass wir tatsächlich neue Ideen und Konzepte brauchen? Haaaaaaaaaaalloooooooo!

 

Quelle: woho, erschienen am 11.11.2013
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