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bei uns sind viele zuständig, aber niemand ist verantwortlich


von woho
Herr Christian Oxonitsch, laut Briefpapier „Amtsführender Stadtrat für Bildung, Jugend, Information und Sport“ in Wien, hat mir geschrieben: „Wie Sie sicher wissen habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit der Aufarbeitung der Geschichte der Heimkinder im Rahmen der Jugendwohlfahrt befasst. Der Wiener Gemeinderat hat aus diesem Grund einerseits einige Forschungsarbeiten in Auftrag gegeben wie z.B. die Studie bei Univ. Prof. Dr. Sieder, die Studie im Rahmen der Geschehnisse rund um den Wilhelminenberg durch die Helige-Kommission sowie die Studie zu den Pflegekindern.“
Auch das Land Oberösterreich hat so eine Studie in Auftrag gegeben: Dr. Horst Schreiber, Historiker an der Universität Insbruck, hat die schrecklichen Erlebnisse oberösterreichischer und tiroler Heimkinder erforscht.

Dr. Schreiber hat seine Studie unter dem Titel „Im Namen der Ordnung“ 2012 als Buch vorgestellt, im berüchtigten Wilhelminenberg-Bericht steht ganz oben „Juni 2013“. Geschehen ist seiter: nichts. Ein paar schwer traumatisierte Zöglinge haben die Republik verklagt, wie etwa Jenö Alpar Molnar, den das Jugendamt Steyr seiner ungarischen Mutter weggenommen, und ihn dann mit 18 Jahren einfach auf die Straße gesetzt hat. Ohne Schulabschluss, ohne Ausbildung, und ohne Staatsbürgerschaft. Das hohe Gericht hatte festgestellt, dass das alles sehr schlimm sei, aber leider, leider, alles verjährt.
Natürlich war das Jugendamt zuständig. Aber verantwortlich, verantwortlich...? Nein.

Zuständige sind schnell gefunden. So ist etwa die Finanzmarktaufsicht für Banken zuständig. Deshalb sind auch die Regierungskommissärinnen im Aufsichtsrat der Hypo-Alpe-Adria gesessen. Und wer ist jetzt verantwortlich? Natürlich niemand. Natürlich war das nicht Absicht, und niemand will was gewusst haben. Und wenn doch, dann leider, leider, großes Pech: alles verjährt.

Wenn irgendwann doch etwas an die Oberfläche kommt, dann gilt die eiserne Grundregel: Schweigen. Und Akten vernichten. Dann gibt's leider, leider, nichts mehr zu beweisen. Und die Opfer? Die haben Pech gehabt. Wer Glück hat, bekommt ein paar Euro als Trostpflaster, einmalig natürlich. Jenö Alpar Molnar soll gefälligst mit der Sozialhilfe auskommen, so wie all die anderen Internats- und Heimkinder.
Der Hypo Skandal kostet läppische 20 Milliarden mehr, aber der Steuerzahler wird's schon richten. Denn wirklich verantwortlich ist leider, leider, sowie so niemand.
Wer's nicht glaubt, bitte nachfagen! Zuständige sind schnell gefunden...

 

Quelle: woho, erschienen am 20.4.2015
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