mein Eindruck
vom Westbahnhof
von woho
ÖBB Railjet ab Linz 12:15 nach Wien-West hatte 72 Minuten Verspätung. Zurück waren's 26 Minuten später als geplant. Hatte also viel Zeit, um mir am Westbahnhof ein eigenes Bild zu machen. Hab mich vorhin auch ein wenig mit einem jungen, sehr netten Polizisten unterhalten. Er hat meinen Eindruck bestätigt: niemand kann sagen wie viele das sind. Dazu noch ein ständiges Kommen und Gehen, aus und in Taxis und Busse, zu und von Zwischenlagern und Schlafplätzen. Eines der wenigen verlässlichen Richtmaße: ein Zug der ÖBB fasst ca. 400 Menschen, erzählte der Polizist.
Es gibt hier ein paar Frauen und Kinder, aber so viele wie im Fernsehn hab ich nicht gesehen. Die vielen, großteils sehr jungen Männer vermitteln einen sympathischen Eindruck. Als ich zum Fahrkartenautomaten wollte, sind sie gleich zur Seite gesprungen. Nur wenige der jungen Männer tragen Vollbart, die paar voll verschleierten Frauen fallen auf.
Jeweils eine Reihe von ÖBB Mitarbeitern sorgt an den Bahnsteigen dafür, dass die Züge nicht gestürmt werden.
Am Nachmittag standen 3 junge Frauen am Fuße der Rolltreppen, offenbar als Auskunftsgeberinnen für Flüchtlinge. Jetzt am Abend hab ich zwei RK Leute und zwei drei Helferinnen gesehen, plus mindestens 50 Polizisten.
Das alles macht nicht den Eindruck, als wäre es eine kurze Krisensituation. Beide Seiten haben sich spürbar auf ein längeres Bleiben eingerichtet.
Hut am vor den Menschen die hier tagtäglich Dienst tun!
Quelle: woho, erschienen am 17.9.2015
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