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Die deutsche Polizeigewerkschaft fordert Grenzzaun


von woho
Jetzt wird es auch bei uns im oberen Mühlviertel ungemütlich: die deutsche Polizeigewerkschaft fordert einen Zaun an der Grenze zu Österreich. Aufmerksame Beobachter und erst recht Grenzbewohner überrascht das kaum. Weiter südlich bildet der Inn eine natürliche Barriere, hier aber wandern die noch immer wachsenden Flüchtlingsströme ungehindert über die grüne Grenze.

Nun, Zäune gibt es vermutlich seit sich die ersten Menschen in Gruppen zusammengeschlossen haben. Daher sind sie schon immer zentrale Elemente jedes gesellschaftlichen Gemeinwesens. Vom Zaun leitet sich u.a. das englische Wort „Town“ ab. Und das Stadtrecht erhielt eine Siedlung erst, wenn sie sich durch eine Stadtmauer nicht nur abgrenzte, sondern auch mit Hilfe dieser „Einfriedung“ für Frieden sorgte. Auch die EU sorgt seit Jahrzehnten im spanischen Melilla mit einem Zaun für Frieden, direkt an ihrer Außengrenze.

In der Landwirtschaft war es schon immer üblich, das Vieh „einzuhagern“, also mit einem Zaun einzufrieden. Das kommt vom alten Wort Hag, woraus sich nicht nur viele Orts- und Städtenamen ableiten. Immerhin hat der Internationale Gerichtshof seinen Sitz im Friedenspalast von Den Haag - ein Zufall?
Vom Hag leitet sich nicht nur die - oft dornige - Hecke, sondern auch die Hege ab. Es hat sich herumgesprochen: auch menschliche Gemeinschaften müssen „gehegt“ werden. Ob NATO-Draht dafür das richtige Mittel ist, darüber lässt sich nun trefflich streiten.

 

Quelle: woho, erschienen am 19.10.2015
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