Versprochen?
Keine Angst vor Flüchtlingen!
von woho
Nein, die Flucht der vielen Menschen ist vermutlich nicht „historisch“. Schon immer sind Menschen weitergezogen, wenn Krieg oder Ernteausfälle ihre Existenz bedrohten. Und vermutlich wurden schon immer junge Männer vorausgeschickt, damit diese ausreichend Platz und Ressourcen in der neuen Heimat finden.
Historisch ist allerdings die Situation in jenen Ländern, die das Ziel der großen Wanderung sind. Und historisch ist die Tatsache, dass die neuen Mitbürger durchaus berechtigt erwarten, dass nicht sie selbst die Kosten für ihren Start in ein neues Leben übernehmen müssen.
Noch nie in der Geschichte haben Staaten so viel an Steuern und Abgaben von ihren Bürgern kassiert. Mit durchschnittlich 44% gehört die Republik Österreich zur Spitze der Abkassierer: http://wko.at/statistik/eu/europa-abgabenquoten.pdf
Jeder Mensch kann das für sich selbst überprüfen: sogar wer Mindestsicherung bezieht, muss beim Einkaufen die Mehrwertsteuer, oder für Medikamente die Rezeptgebühr zu bezahlen. Wir alle sind damit aufgewachsen und haben uns daran gewöhnt. Die meisten zahlen das ganz gerne, denn für das Geld wird uns schließlich allerhand versprochen: selbstverständlich erwarten wir, dass die Straßen gut saniert sind, und uns die Rettung wenn nötig rasch ins gut ausgestattete nächste Krankenhaus bringt.
Wer auch nur das kleine 1x1 beherrscht, weiß allerdings: das wird nicht mehr lange so funktionieren. Und tatsächlich: Beim Ö1 Mittagsjournal (27.10.) waren sie zum ersten Mal Thema: die Kürzung der Sozialleistungen. Sozialminister Hundstorfer hat im Interview bestätigt, dass „natürlich“ die Flüchtlingskrise der Anlass sei, hier notwendige Schritte zu diskutieren. Angesprochen wurden die Mindestsicherung, die medizinische Versorgung, und auch andere Leistungen des Sozialwesens. Es ließe sich nicht vermeiden, dass „auch Österreicher von Kürzungen betroffen“ sein werden.
Was diese Entwicklung für uns alle bedeutet, können wir kaum erahnen. Jedenfalls ist zu befürchten, dass für medizinische Versorgung, Pensionen und öffentliche Infrastruktur bald das Geld ausgeht, zu knapp ist es ohnehin schon längst.
Eines ist allerdings sicher: die Flüchtlinge können nichts dafür. Die wollen nur ein besseres Leben, vor denen braucht niemand Angst zu haben. Ob die „welcome-Jubler“ was dafür können? Eine spannende Frage, die so manchen „Facebook-Freund“ rasch in die Flucht treibt. Und, was denken Sie darüber?
Quelle: woho, erschienen am 29.10.2015
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