ROHRBACH. Wie im letzten Update vor einem Monat vermutet, haben die Börsen im März ein bedeutendes Tief gesetzt, von dem es wieder stark aufwärts gehen sollte. Meine Prognose war: Vom Tief weg 20 - 40 % nach oben im Zuge einer schnellen und kräftigen Bärenmarktrally. So, die ersten 20 % nach oben sind bereits abgehakt, egal ob ATX, DAX oder DOW.
Was kommt jetzt? Ich denke, der skizzierte Fahrplan sollte weiter ungefähr halten. Also ab jetzt nochmal ca. 15 - 20 % rauf, was einem DAX von ca. 5000, einem DOW von ca. 9000 und einem ATX von ca. 2200 entsprechen sollte. Das ganze sollte sich in den kommenden 4 - 12 Wochen ereignen. Dann sind m.M. die verschiedenen Auftriebskräfte weitgehend erschöpft und es muss mit einer neuerlichen Baisse-Welle gerechnet werden, wobei neue Tiefs keinesfalls ausgeschlossen werden sollten. Spätestens bei den o.a. genannten groben Zielmarken sollte man seine Bestände wieder strikt mit StopLoss-Begrenzungen versehen, um nicht in einen neuerlichen Baisse-Wirbel mitgerissen zu werden.
Was kann man jetzt noch kaufen?
Am besten, wie schon oft erwähnt und in Baissen am sichersten, einfach den Index: DAX, ATX oder DOW. Es gibt da viele gute ETF-Fonds bzw. auch brauchbare normale Fonds, welche ziemlich indexnahe anlegen. Wer's spezieller mag und mehr Risiko liebt, kann auf Finanzwerte setzen, am besten aber auch hier eher über Branchen-Fonds aus dem Finanz- und Versicherungsgewerbe. Wer auf besondere Sicherheit setzt, kauft eigenkapital- und extrem CASH-starke Unternehmen aus dem Technologiebereich, wie zB Cisco, Intel, Microsoft, Google, Apple, SAP, etc. Dieses Unternehmen haben keinerlei Kreditprobleme und sind "nur" von der Wirtschaft abhängig. Natürlich sind diese Unternehmen meistens im Dollarraum zuhause, sodass die Währungskomponente berücksichtigt werden muss.
Was kaufen die typischen (Ober-)Österreicher jetzt? Österr. Aktienanleger sind im Grunde stark auf den Heimmarkt konzentriert, was ein deutlich erhöhtes Risiko mit sich bringt, weil der Aktienmarkt viel zu klein ist. Aber nur was man in der eigenen Zeitung ließt, wird als relativ sicher empfunden, auch wenn dies nicht mit den Tatsachen übereinstimmt. Man kauft daher primär nur die großen ATX-Werte:
- Voest
- Raiffeisen
- Erstebank
- OMV
- Wienerberger
- STRABAG
Was ansonsten ziemlich einfallslos ist, kann jetzt aber durchaus Sinn machen, da diese Werte ja wirklich enorm geprügelt wurden und noch immer ein ansprechendes - aber nur wenige Wochen dauerndes - rein charttechnisches Aufwärtspotenzial besitzen.
© Joe's Wirtschafts- und Börsenecke
Voest hat max. noch Erholungspotenzial bis 17/18 Euro, jedoch muss vorher die wichtige Marke um 12,50 € auf Wochenschluss überboten werden. Gestern konnte sich die Aktie sogar kurzfristig auf 13,70 hochschwingen, dann ist dem STahlwert die Puste aber ruckzuck ausgegangen und hat innerhalb weniger Börsenstunden wieder um 15 % abgegeben.
Trotz der aktuellen Frühlingsgefühle befinden wir uns noch immer in einem Bärenmarkt für Aktien
AKTIEN sollten daher weiterhin nicht übergewichtet werden, denn die Börsenbaisse wird uns noch über dieses Jahr hinaus beschäftigen. Die (Finanz-)Wirtschaft könnte ab Sommer in neuerliche heftige Turbulenzen geraten. Also ist weiterhin Vorsicht angebracht. Die aktuelle Aufwärtsbewegung scheint höchstwahrscheinlich nur temporäre Gewinne zu bringen und diese sollten in Sicherheit gebracht werden, bevor es wieder abwärts geht.
Es gibt dazu jedoch wie immer eine weniger wahrscheinliche alternative Möglichkeit: Würde der DAX im Zuge der aktuellen Erholung jedoch über 6000 und der DOW über 10000 gehen, dann sollte man das o.a. Szenario einer bloßen Bärenmarktrally überdenken und besser davon ausgehen, dass der schlimmste Teil der Wirtschaftskrise hinter uns liegt, sodass der Markt generell wieder eher von der Long-Seite angegangen werden solte.
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Der Abwärtstrend ist noch vollkommen intakt,
siehe den Gleitenden Durchschnitt, der noch immer ganz klar fällt.
Fazit:
Aktienanleger, welche auch schnell mal wieder ihre Meinung ändern können, finden noch immer eine attraktive Einstiegsbasis für die kommenden Wochen vor. Die Baisse ist jedoch noch nicht zu Ende, deshalb heißt es wahrscheinlich irgendwann ab Ende Mai bis Ende Juni "erhöhte Vorsicht"!