Computerkäufer müssen zu Weihnachten
erstmals seit Jahren mit höheren Preisen und längeren Lieferfristen rechnen.
"Zum Teil hat sich der Preis für die Speicherchips schon mehr als
verdoppelt", sagte Christiane Hinze von IBM-Deutschland. Wegen des
Produktionsausfalls in Asien und der hohen Nachfrage in den USA war ein
Speicherchip zwischenzeitlich mit 20 US-Dollar sogar viermal teurer als vor
dem Erdbeben.
"Wir haben kurzfristig die Preise für fast unser gesamtes Sortiment
angehoben", sagte am Donnerstag ein Sprecher des Computerherstellers Dell.
http://www.euro.dell.com/countries/de/deu/gen/default.htm Ausgenommen seien
lediglich Notebooks. Auch längere Lieferzeiten müssten in Kauf genommen
werden. "Zu Ausfällen kommt es bei Dell aber nicht, das Weihnachtsgeschäft
ist gesichert."
Der Computerriese Acer http://www.acer.com/index.htm erhöht wegen der
verknappten Chip-Ressourcen die Preise für einzelne Speicherbausteine.
Komplette Personal Computer sollen aber nicht teurer werden. "Es ist schwer
abzusehen, ob die unzuverlässige Stromversorgung nach den Erdbeben in Taiwan
zu einer weiteren Verknappung führt", erklärte ein Firmensprecher. "Sicher
ist aber, dass die extremen Preisstürze bei Computern der Vergangenheit
angehören."
Bisher wusste jeder Computerkäufer, dass er innerhalb weniger Monate eine
bessere Maschine für weniger Geld bekommen kann, wenn er den Kauf
herauszögert. Experten raten inzwischen Computer sofort zu kaufen, bevor die
Preise weiter steigen. "Der Computer, den sie in diesem Monat kaufen, wird
nächsten Monat mehr kosten", erklärt Nathan Brookwood von der amerikanischen
Marktforschungsfirma "Insight 64".