Wien - Der Mobiltelefonhersteller Ericsson
http://www.ericsson.at hat gemeinsam mit mobilkom austria
http://www.mobilkom.at heute, Montag, vor Journalisten den ersten
offiziellen UMTS-Call in Österreich durchgeführt. Hierzu wurde in der
Ericsson-Zentrale in Wien-Meidling eine 35m hohe Basisstation errichtet, die
Video- und Audiosignale aus einem um die Zentrale fahrenden Testbus in einem
Vorführraum übertragen sollte. "Es handelt sich hierbei um mehr als einen
Call", so mobilkom Generaldirektor Boris Nemsic, "das ist ein multimediales
Ereignis." Dem "Ereignis" waren jedoch Grenzen gesetzt, denn die
Videoübertragung brach bei jedem Versuch nach rund 30 Sekunden zusammen. Als
Erklärung für das Problem wurde ein auf Windows 98 basierendes Videosystem
genannt, bei dem es Probleme mit der Speicherverwaltung gab.
Ericsson werde gemeinsam mit der mobilkom eine UMTS-Testanlage in Wien
aufbauen, so Ericsson-Austria Generaldirektor Kjell Johansson (siehe Bild).
Das Unternehmen, das bereits seit zehn Jahren an der neuen Technologie
forscht, hat europaweit schon 17 UMTS-Testanlagen aufgebaut, in Wien
exisitert bereits ein so genanntes "Mobile Application Center", in dem an
Kommunikationslösungen gearbeitet wird. "Österreich ist aufgrund seiner
Mobilfunk-Penetration ein wichtiger Standort", erklärte Johansson. Die
Kooperation mit mobilkom sei aber kein exklusives Verhältnis, die
Zusammenarbeit mit anderen Netzanbietern werde gesucht. Auch Nemsic betonte,
dass der Netzbetreiber keine "Single Sympathy Policy" verfolge und der
Zusammenarbeit mit anderen Handyherstellern offen gegenüber stehe.
Weder Ericsson noch mobilkom können zum jetzigen Zeitpunkt einschätzen, wie
viele Sendestationen nötig sein werden, um ein funktionsfähiges UMTS-Netz
aufzubauen. "Es hängt davon ab, wie viele Teilnehmer welche Dienste in
Anspruch nehmen", erklärte Johannson. Dies sei derzeit noch schwer zu
berechnen. Weiters wissen die Netzbetreibern noch nicht, ob UMTS
flächendeckend oder nur in Ballungsräumen angeboten wird. (rk)