Wien - Der Handynetzbetreiber Mobilkom
http://www.mobilkom.at kritisiert den für 31. Oktober geplanten "Härtetest"
des Mitbewerbers One http://www.one.at mit dem Ö3-Moderator Hary Raithofer.
Die Grenze zwischen Werbung und objektiver Information werde verzerrt, so
Mobilkom-Sprecher Martin Bredl. Bei dem sogenannten One-"Härtetest" im ORF
http://www.orf.at werde eine Selbstverständlichkeit geprüft, da die
Hauptverkehrsrouten in einem Mobilfunknetz als erstes ausgebaut werden.
Bredl kritisiert die One-Testaktion mit dem ORF aus mehreren Gründen: Die
One Promotion sei so angelegt, dass für den Konsumenten der Eindruck
entstehe, dass dieser Test vom ORF durchgeführt werde. Der ORF sei
allerdings gar nicht dazu in der Lage, einen korrekten Netztest
durchzuführen. Dieser erfordere ein standardisiertes Verfahren, das bei
diesem Test nicht zur Anwendung komme. Außerdem sei es bei einem offiziellen
Test nicht denkbar, dass der Netzbetreiber die Routen selbst auswählt. Es
handle sich dabei um eine klare Irreführung des Konsumenten.
Albert Malli, stellvertretender Programmchef bei Ö3, stellt gegenüber
pressetext.austria klar, dass der ORF keineswegs den Test selbst durchführe.
"Es handelt sich hier um eine von unserem Werbechef Franz Prenner
initiierte, innovative Werbeform, die aus tagesaktuellen Spots besteht. Der
Test wird von unserem Kunden One ausgeführt. Wir haben keinerlei Einfluss
auf den Inhalt und nehmen auch redaktionell nicht Bezug darauf."
Laut Martin Bredl werden bei dem Test Selbstverständlichkeiten geprüft.
"Dies beruht auf der Tatsache, dass der Ausbau eines Funknetzes in vier
Stufen erfolgt: In einem ersten Schritt werden die Ballungszentren und
Hauptverkehrsrouten erschlossen, danach größere Flächen des Landes, dann
wird für die Indoor-Versorgung gesorgt und zuletzt werden die entsprechenden
Kapazitäten bereitgestellt. In Anbetracht dieser Fakten kann bei der Aktion
auf der Hauptverkehrsroute von Bregenz nach Wien wohl kaum von einem
"Härtetest" gesprochen werden." Der für den Netzausbau zuständige
One-Geschäftsführer Jürgen Peetz widerspricht: "Selbstverständlich müssen
umfassende und bundesweite Netztests nach standardisierten Verfahren
durchgeführt werden. One hat der Mobilkom die gemeinsame Durchführung
solcher standardisierten und objektivierten Tests auch mehrfach angeboten.
Mobilkom war dazu leider nicht bereit."
Nach Ansicht Bredls sei für die Konsumenten durch die Verknüpfung von
Testaktion und Moderator-Promotion der Werbecharakter nicht klar erkennbar.
Dazu stellt Albert Malli fest, dass es sich hier sehr wohl um eine klar
gekennzeichnete Form von Werbung handle. "Wir haben stark darauf geachtet,
dass es zu keiner Vermischung zwischen Werbung und Information kommt", so
Malli. "Wir haben Herrn Raithofer nicht verboten, an dieser Werbung
mitzuwirken." Er stellt jedoch fest, dass Raithofer als Privatmann und nicht
für Ö3 diesen Test durchführt.
Auch One-Geschäftsführer Lars P. Reichelt kann die Kritik der Mobilkom nicht
nachvollziehen. "Die Kooperation wird klar und deutlich als Werbespot
angekündigt, der Faktor Entertainment steht im Mittelpunkt." Alles in allem
hielten One und der ORF die Österreicher für intelligent genug, diese
Unterschiede zu erkennen.