Palo Alto/Hamburg - Sun hat am Mittwoch auf
der O´Reilly Open Source Convention http://conferences.oreilly.com/oscon2000
den Quellcode seines Office-Pakets bekannt gegeben. Dazu wird der Quellcode
unter der General Public License (GPL) offengelegt. Die Freigabe des
Quellcodes soll die Entwicklung neuer Anwendungen beschleunigen und
Entwicklern ermöglichen, die Software an ihre Bedürfnisse anzupassen. Sun
bedient sich damit der selben Methode, die Linux in den vergangenen Jahren
so populär gemacht hat.
Der Quellcode soll ab dem 13. Oktober 2000 auf der Webseite der eigens
gegründeten Organisation OpenOffice http://www.openoffice.org zur Verfügung
stehen. Dabei handelt es sich bereits um das neue StarOffice-Paket 6.0. Die
Organisation wurde gegründet, um die Weiterentwicklung des Office-Pakets zu
koordinieren. Sie wird auch für die Definition der Dateiformate auf
XML-Basis und sprachenunabhängige Programmierschritte zuständig sein.
Sun will nach der Veröffentlichung des Quellcodes vor allem mehr Hardware
und Dienstleistungen verkaufen. "Wir schaffen einen Markt für uns", sagte
Marco Börries, Sun-Vicepräsident und zuständig für Webtop- und
Applikationssoftware. Von der Entwicklung zur Open Source-Software erwartet
sich Börries innerhalb von drei Jahren einen ähnlich großen Anteil auf dem
Markt, wie Linux heute hält.
Dafür soll besonders die auf Komponenten aufbauende Architektur beitragen,
mit der Entwickler eigene Applikationen leichter in das Office-Paket
integrieren oder plattformübergreifende Anwendungen entwickeln können. Sun
bereitet außerdem auch die Einführung seiner StarPortal-Software vor, einer
Weiterentwicklung von StarOffice. Diese Software wird allerdings nicht unter
der GPL herausgegeben. Seit der Übernahme des Hamburger Unternehmens
StarDivision durch Sun 1999, wurde StarOffice 15 Mio. Mal abgesetzt. (heise)