Frankfurt/Main - Freisprecheinrichtungen schützen
entgegen bisherigen Erkenntnissen nicht vor Elektrosmog, sondern leiten ihn
vom Handy direkt ins Ohr. Dies berichtet die Zeitschrift Öko-Test
http://www.oekotest.de/ in ihrer aktuellen Ausgabe. Über die Schnur der
Freisprecheinrichtung wird die Strahlung über den gesamten Körper verteilt.
Das Konsumentenmagazin empfiehlt daher eine sprachgesteuerte
Freisprecheinrichtung mit Außenantenne.
Öko-Test untersuchte acht gängige Freisprecheinrichtungen. Das Labor musste
für diese Untersuchungen eine neue Methode entwickeln. Unter anderem war ein
Weg zu finden, die Strahlung des Ohrsteckers und des Kabels zu erfassen,
ohne die Strahlung des anhängenden Handys mitzumessen.
Ergebnis war, dass sämtliche Freisprecheinrichtungen die Strahlung der
Handy-Antenne aufnehmen und bis zum Ohr weiterleiten. Am Ohrstecker kommen
zwischen 5 und 20 Prozent der Antennenstrahlung an. Das klingt wenig.
Allerdings ist die Handy-Antenne während des Telefonierens einige Zentimeter
vom Kopf entfernt, und die Stärke der Strahlung verringert sich mit dem
Abstand. Daher ist die Belastung durch die Ohrstecker vergleichbar mit der
durch eine Handy-Antenne.
Zudem konnte die Strahlung nicht nur am Ohrhörer nachgewiesen werden,
sondern an der gesamten Schnur. Die Mess-Werte blieben ähnlich, auch wenn
die Ohrhörer-Schnur gar nicht ins Handy eingestöpselt war, sondern nur lose
an der Antenne oder am Telefon vorbeigeführt wurde. Auch an einer
handelsüblichen Verlängerungsschnur ließen sich am einen Ende
Mobilfunkwellen nachweisen, wenn die Handy-Antenne ans andere Ende gehalten
wurde. Das bedeutet, dass auch andere Metallgegenstände in unmittelbarer
Handy-Nähe Strahlung aufnehmen und weitergeben, z. B. Halsketten und
Brillengestelle.
Die Handystrahlung wird von kritischen Medizinern für eine Reihe von
Symptomen verantwortlich gemacht - etwa Veränderungen der Hirnströme,
Kopfschmerzen, Nervosität und Schlaflosigkeit. Deswegen bewertet Öko-Test
Freisprecheinrichtungen, die die Strahlung bis direkt an den Kopf leiten,
als "nicht empfehlenswert".