Mainz - Heute, Montag, beginnt in Mainz der Poker
um die deutschen UMTS-Lizenzen. Sieben Bieter konkurrieren in einer nach
oben offenen Versteigerung um die begehrten Lizenzen. Focus Online wird ab
Beginn der Versteigerung unter http://www.focus.de/telekommunikation aktuell
berichten, welches Unternehmen welches Gebot unterbreitet hat.
Telekommunikations-Experte Professor Axel Zerdick von der Freien Universität
Berlin kommentiert für Focus die Gebote der einzelnen Bieter und erläutert
deren Strategien.
Das Versteigerungsverfahren lässt einen spannenden Verlauf erwarten: Jedem
Bieter wird vom Auktionator, der Regulierungsbehörde für Telekommunikation
http://www.regtp.de/ und Post, ein eigener versiegelter Raum zugewiesen, der
mit einem Tisch, einem Stuhl und einem PC ausgestattet ist. Handys sind
strikt verboten. Die Delegierten der Telekommunikations-Unternehmen dürfen
mit ihren Vorgesetzten nur über eine eigens eingerichtete, abhörsichere
Telefonleitung beraten. Geboten wird über den Computer. Nach jeder Runde
können sich die Delegierten 40 Minuten mit ihren Zentralen beraten, dann
muss erneut geboten werden. Wer nicht erhöht, scheidet aus.
Die Lizenzen berechtigen ab 2002 zum Betrieb neuer Mobilfunknetze in
Deutschland. Bei Experten herrscht keine Einigkeit über den
voraussichtlichen Versteigerungserlös. Die Schätzungen schwanken zwischen 20
und 140 Mrd. Mark. Die Erwartungen waren zuletzt wegen der ungewissen
Nachfrageaussichten nach dem neuen weltweit gültigen Mobilfunkstandard UMTS
gesunken. Es wird eine Versteigerungsdauer von ein bis zwei Wochen erwartet,
wonach feststeht, ob nur die favorisierten deutschen Netzbetreiber oder auch
Neueinsteiger eine Lizenz erhalten werden.
Von ursprünglich elf Bietern wurden sieben Bietergruppen zugelassen: Die
vier bereits am Markt aktiven Mobilfunkanbieter D-1 Telekom, D-2 Mannesmann
mit Vodafone AirTouch, E-Plus mit seinen Partnern KPN (Niederlande),
Hutchison Whampoa (Hongkong) und NTT DoCoMO (Japan) sowie Viag Interkom mit
seinen Partnern British Telecom und Telenor (Norwegen). Weiterhin bieten
wollen ein Konsortium von France Telecom und Mobilcom, von Swisscom und
seiner Tochter Debitel sowie das Konsortium 3G von Sonera (Finnland) und
Telefonica (Spanien).