Wien - Der Internetprovider der Telekom Austria,
A-Online http://www.aon.at sorgt durch anhaltende technische Probleme im
Bereich ADSL für zunehmenden Unmut bei seinen Kunden. Seit Anfang Juli
funktioniert der Downloadzähler, der das Transfervolumen bei ADSL-Kunden
aufzeichnen soll, nicht richtig. Am 20. Juli wurden beispielsweise einige
Downloads doppelt gezählt, was bei einem ADSL-Downloadlimit von 1 GB so
manchen User verärgerte, weil zusätzliche Kosten anfielen. Auch im August
berichten User immer wieder von Ausfällen oder falschen Angaben.
Der Provider gestand den Fehler ein und versprach, für den Monat Juli keine
Verrechnung des Datenvolumens vorzunehmen. Die Art und Weise, wie diese
"offizielle Stellungnahme" erfolgte, war indes mehr als kurios. Ein gewisser
Josef Sabor, bei AON offenbar für die Betreuung diverser Newsgroups
zuständig, postete einen Beitrag in einer lokalen Newsgroup, die nur von
wenigen Usern frequentiert wird. Zitat aus dem Posting: "Aufgrund von
technischen Problemen kam es zu Unregelmäßigkeiten bei der Zählung des
Transfervolumens während des Monats Juli in den Bereichen Wien, Salzburg und
Feldkirch."
Eine offizielle Stellungnahme von A-Online zu den anhaltenden technischen
Troubles steht bislang aus. Auch mehrmalige Anrufe von pressetext.austria
brachten kein Licht ins Dunkel. "Die Stellungnahme von Herrn Sabor ist
derzeit unsere aktuellste" hieß es in der urlaubsbedingt geschwächten
AON-Presseabteilung. Im übrigen sei es in einem großen Konzern wie der
Telekom schwierig, dass die Informationen durchdringen, hieß es. Auch ein
Anruf bei der AON-Hotline bringt wenig Erfolg. "Die wissen gar nix",
berichtet ein frustrierter Kunde pressetext.austria.
Die in diversen Newsgroups bereits zu einer kleinen Lobby angewachsenen,
unzufriedenen AON-Kunden wollen nun zur Selbsthilfe greifen. Unter
http://members.aon.at/brandstaedter/index.html wurde diese Woche eine sechs
Punkte enthaltene Petition an den Provider formuliert, der mittlerweile von
mehr als 40 Usern unterzeichnet wurde.
Insider vermuten, dass die Probleme bei der veralteten, teilweise
unterdimensionierten Technologie der Telekom liegen. So werde etwa der
Cisco-Router 2501 verwendet, der kleinste Router für Serviceprovider den
Cisco vertreibt. Auf diesen laufe zudem nicht mehr ganz taufrische Software.
Zwar versprach man bei der Telekom schon des öfteren technische
Verbesserungen, doch von der konkreten Umsetzung dringt wenig nach außen.