Wien - Die Tarife von privaten Telefonanbietern
führen gerade bei Wenigtelefonierern kaum zu Kosteneinsparungen gegenüber
der Telekom, berichtet der Verein für Konsumenteninformation (VKI). Sparen
lässt sich vor allem bei Gesprächen zum Handy und ins Ausland. Dort können
pro Gespräch gleich ein paar Schillinge eingespart werden. Bei
Regionalgesprächen innerhalb der 50 km Entfernungszone liegen die
Ersparnisse jedoch im Groschenbereich. Beträgt die Telekomrechnung unter
1.000 Schilling, dann bringt der Wechsel zu einem Alternativanbieter nicht
mehr als 20 bis 30 Schilling an monatlicher Ersparnis.
Das VKI-Testmagazin "Konsument" http://www.konsument.at hatte in einem
Tarif-Vergleich die Kosten von Telekom Austria, Priority Telekom sowie 14
Call-by-Call-Anbietern getestet. Neben der Telekom verfügt nur Priority
Telekom zumindest regional über einen direkten Zugang zu den Konsumenten.
Bei allen übrigen handelt es sich um Call-by-Call Anbieter mit einer
vierstelligen Einwahlnummer. Am besten für die Kunden sei die genaue
Abrechnung ab der ersten Sekunde. Dieser Service wird von European Telecom,
Pegasus, TeleCom-Info-Service und der UTA angeboten.
Telekom, Cybertron und Kronline rechnen nach Impulsen ab. Vor allem bei
kurzen Gesprächen kommt jedoch diese Abrechnungsform wesentlich teurer als
nach Sekunden. Bei einer durchschnittlichen Telefonrechnung kann dieser so
genannte "Schlupf" sogar zehn Prozent oder mehr ausmachen. Allerdings
berechnen etliche Anbieter eine Mindestgebühr von einer Minute, wodurch
ebenfalls ein Schlupf entsteht. Die Telekom zählt in keiner Tarifzone zu den
billigsten Anbietern
Bei Online-Tarifen und Regionalgesprächen lohnt es sich kaum, Groschen zu
zählen. Hier ist der Abstand der Telekom zu den anderen Anbietern gering.
Relativ teuer ist die Telekom allerdings in der Österreichzone. Vor allem im
Freizeittarif (18.00 bis 8.00 Uhr und Feiertage) zahlt der Kunde bei der
Telekom (im Standard-Tarif) mit 0,88 Schilling pro Minute mehr als dreimal
so viel wie bei den Billigstbietern (Tele2: öS 0,29 pro Minute und
TELEforum: öS 0,30 pro Minute).
Krasse Unterschiede gibt es auch bei Gesprächen vom Telekom-Netz zu
Mobilnetzen der Konkurrenz (max, one, tele.ring). Als Beispiel führt der
"Konsument" ein Telekom-Gespräch zu max.mobil in der Freizeit an: Während
der Kunde bei der Telekom 3,52 Schilling pro Minute zahlt, kommt ein ebenso
langes Gespräch bei UTA auf 2,88 Schilling, TeleForum auf 2,68 Schilling und
bei Multikom kostet die Minute zu dieser Zeit 1,98 Schilling.
Vorsicht ist laut "Konsument" auch bei der automatischen Vorauswahl
(Preselection) geboten. Ist das eigene Netz des privaten Anbieters
überlastet, so werden die Gespräche automatisch auf das Telekom-Netz
umgeschaltet. Dann wird auch der entsprechende Telekom-Tarif verrechnet. Die
freie Wahlmöglichkeit fehlt auch beim zweiten Netzbetreiber Priority
Telekom: Die Priority-Leitung lässt keine Einwahl von Call-by-Call-Anbietern
zu (Ausnahme: Call-Back-Anbieter GTS und Econophone).