Wien - Dienstverhältnisse im heimischen
EDV-Sektor halten weniger lange als in den meisten anderen Branchen. Dies
ergab eine Untersuchung des Österreichischen Instituts für
Wirtschaftsforschung (WIFO). http://www.wifo.ac.at Die Gründe sieht das WIFO
im geringen Alter der Branche und deren Mitarbeiter sowie in der häufig
projektbezogenen Tätigkeit der Datenverarbeiter.
Durchschnittlich 1,6 Jahre blieben EDV-Mitarbeiter, die ihr
Beschäftigungsverhältnis 1997 beendeten, in ihren Betrieben. Kürzere
Anstellungen verzeichneten lediglich die von Saisonarbeit geprägten Bereiche
Hotellerie/Gastronomie und Bau mit 0,7 bzw. 1,3 Jahren sowie der
Leiharbeitssektor mit 1,2 Jahren. Die längsten Dienstverhältnisse bot die
Versicherungsbranche mit 4,9 Jahren, der bundesweite Durchschnitt liegt bei
1,8 Jahren.
"Der EDV-Sektor ist eine junge Branche, in der junge Menschen arbeiten, die
häufiger ihren Job wechseln als ältere Arbeitnehmer", begründete
WIFO-Mitarbeiterin Christine Mayrhuber das Ergebnis ihrer Studie gegenüber
pressetext.austria. Darüber hinaus handele es sich bei den Tätigkeiten oft
um Projektarbeiten wie etwa Jahr 2000-Umstellungen, deren Fertigstellung
auch das Ende des Dienstverhältnisses bedeuten könne, so Mayrhuber. Einen
weiteren Grund für die starke Fluktuation sieht die Expertin im Mangel an
EDV-Fachkräften, was häufige Arbeitgeberwechsel mit sich bringe. Mayrhuber
rechnet damit, dass sich im vergangenen und im heurigen Jahr wenig an den
kurzen Arbeitsverhältnissen der EDV-Branche geändert habe: "Die
Arbeitsanforderungen haben sich seit 1997 nicht wesentlich geändert."