New York - Am vergangenen Wochenende hat
Streaming-Spezialist Real Networks seine Bestimmungen zum Datenschutz
geändert. Der Sicherheitsexperte Richard Smith hatte aufgedeckt, dass das
Unternehmen Daten von Kunden ohne deren Wissen sammelte. Dies geschah durch
eine spezielle Funktion im MP3-Player Real Jukebox.
Die Datensammlung der Jukebox meldete durch den Einsatz eines als Globally
Unique Identifier (GUID) bekannten Codes alle Musikstücke, die einzelne
Anwender anhörten, an Real Networks. Das Unternehmen wollte auf diese Weise
ganz spezielle Nutzerprofile der Anwender erstellen. Jedoch lässt sich damit
auch der Rechner, von dem aus der Zugriff erfolgt, eindeutig identifizieren.
Zwar enthält der GUID selbst keine persönlichen Daten, es ließe sich aber
zum Beispiel durch das Auswerten von Registrierungsinformationen auf die
Identität des Nutzers schließen. Schon Anfang des Jahres wurde bekannt, dass
Microsoft seine Kunden bei der Online-Registrierung auf diese Weise heimlich
nummeriert.
Drei neue Paragraphen sollen nun sicherstellen, dass es zu keinen weiterem
Ausspionieren der Kunden kommen kann. "Wir haben einen Fehler begangen,
indem wir nicht klar genug machten, welche Daten durch den Einsatz der Real
Jukebox gesammelt wurden", erklärte Firmenchef Rob Glaser. "Wir respektieren
die Privatsphäre unserer Kunden und entschuldigen uns vielmals für alles,
das einen anderen Eindruck erweckt haben könnte." Inzwischen hat Real
Networks einen 67 KByte großen Patch gegen die Datensammlung der Jukebox ins
Netz gestellt. http://www.real.com/company/privacy.html