München - Geht es nach den Plänen der Bayern
Digital Radio (BDR) http://bayerndigitalradio.de , werden in Deutschland
spätestens im Jahr 2004 alle UKW-Frequenzen durch digitale ersetzt sein. Die
BDR errichtet derzeit ein flächendeckendes Sendernetz für digitalen,
terrestischen Rundfunk quer durch Deutschland. Die Gesellschaft mietet
Antennenstandorte an und veräußert Übertragungsrechte sowohl an
öffentlich-rechtliche wie private Nutzer. Die Systemvermarktung des Digital
Audio Broadcasting (DAB) erstreckt sich auch auf Datendienste.
Nach Ansicht der Bayern vollzieht sich die Digitalisierung der Medien
schneller am Radio, denn am Fernsehen. Durch die Mobilität der Menschen sei
es momentan gefragt auf langen Autobahnstrecken ein und den selben
Radiosender rauschfrei zu empfangen. Daher orientiert sich der Netzaufbau
entlang der Durchzugsstrassen. Eine Infrastruktur soll dann Druck auf die
Automobilindustrie erzeugen, nur mehr digitale Radioempfänger serienmässig
in Neuwägen einzubauen. Derzeit gibt es 16 Endkomponenten-Hersteller, die 95
Gerätetypen anbieten. Der durchschnittliche Preis eines digitalen Autoradios
liegt noch bei 14.000 Schilling (1.000 Euro).
Der digitale Standard DAB http://digitalradio-info.de wurde 1995 auf
europäischer Ebene durch die Forschungsinitiative EUREKA 147 begründet.
Seither sind in einigen Ländern Netze entstanden. Die Niederlande erzielen
eine Abdeckung von 50 Prozent, Großbritanien 60 Prozent, Belgien 70 Prozent
und Schweden 85 Prozent. In anderen Staaten, unter anderem Österreich und
Schweiz, existieren erst Pilotprojekte.
Gegenüber pressetext.austria erklärt Geschäftsführer Helwin Lesch, dass die
Bayern Digital Radio aus Lizenz-Verträgen im Jahr 63 Millionen Schilling
(4,6 Millionen Euro) Umsatz macht und rund 350 Millionen Schilling (26
Millionen Euro) in den Netzaufbau investiert. Die BDA unterhält 28 große
Sendeanlagen und deckt derzeit 80 Prozent des deutschen Bundesgebietes ab.
2001 sollen es 39 Sender sein, die eine Coverage von 93 Prozent bedeuten.
Die Vollabdeckung der Schnellstraßen und Autobahnen wir für 2004 erwartet.
Im Moment stehen 35 Radiosender unter Lizenz-Vertrag für digitales Radio, 17
unterschrieben exclusiv.
Die Bayern Digital Radio ist eine Tochtergesellschaft der Deutschen Telekom,
die mit 45 Prozent beteiligt ist. 45 Prozent hält der Bayrische Rundfunk und
10 Prozent die Bayrische Medien Technik GmbH, die ihre Stimmrechte
allerdings an die Bayrische Landeszentrale für neue Medien abgetreten hat.