Wien - Die Technik erweist sich als
Spielverderber zum Auftakt der einzigen österreichischen Internetmesse
Interweb 2000 http://www.interweb.at im Technischen Museum in Wien.
Donnerstag um 10 Uhr waren alle Aussteller offline, auch diverse
Stromleitungen gaben immer wieder den Geist auf und trieben den
Veranstaltern Sorgenfalten ins Gesicht: "Das Museum musste komplett
verkabelt werden", versuchte Michael Mass von NUTS Creativ
http://www.nuts-creativ.com gegenüber den anwesenden Journalisten den
verpatzten Start zu begründen.
Eröffnungsredner Klaus Woltron ließ sich auch mangels Strom nicht von seiner
Powerpoint-Präsentation ablenken und reagierte gelassen: "Es ist bei
Ausstellungen immer so: Was ausgestellt wird, funktioniert nicht." Woltron
ging in seiner Rede auf die Wichtigkeit der Verschmelzung von New und Old
Economy ein und sprach sich dafür aus, mehr für die "Verheiratung der Old
Economy mit modernen Informationstechnologien" zu tun. Eine Messe wie die
Interweb sei dazu eine passende Gelegenheit.
Die Interweb wird nach einem Pilotprojekt im Vorjahr zum zweiten Mal
durchgeführt. 55 Aussteller, darunter vor allem Provider, Internetportale,
E-Business-Anbieter, Verlage und Agenturen präsentieren im ersten Stock des
Museums dicht aneinander gedrängt ihre Neuheiten. Zu den Höhepunkten zählt
u.a. das "Auto-Büro" von Mercedes und die laufenden
Web-Publishing-Vorführungen von Adobe. Es fällt auf, dass im Vergleich zum
Vorjahr die großen Telekomanbieter fehlen. Dafür gibt es ein
Diskussionsforum, ein Cybercafe sowie einen E-Mail-Corner. Die Messe ist
Donnerstag und Freitag von 10 bis 20 Uhr und Samstag und Sonntag von 10 bis
18 Uhr geöffnet. Der volle Eintrittspreis beträgt 150 Schilling.
Ob das Technische Museum für den erwarteten Besucheranstrom die beste
Location ist, mag bezweifelt werden. Bereits am Eröffnungstag bahnten sich
mehrere Schulklassen ihren Weg durch die Museumsgänge. Erste Durchsagen,
dass Autos dringend den Museumsparkplatz frei machen müssen, deuten auf ein
weiteres Problem hin. Es darf auch bezweifelt werden, dass jeweils eine
Damen- und Herrentoilette im Ausstellungbereich für eine derartige
Veranstaltung ausreichend sind. Positiv erwähnt werden muss allerdings der
großzügige Kinderbetreuungsplatz.
Veranstalter Michael Mass kündigt die nächste Internetmesse für 16. bis 18.
März 2001 in Innsbruck an. Die Ausrichtung der zukünftigen Interweb – ob
reine B2B oder Consumermesse - werde sich nach der Auswertung von Fragebögen
entscheiden, die an Besucher, Aussteller und Vortragende gerichtet sind.
Jedenfalls will Mass beim nächsten Mal rund 150 Aussteller präsentieren und
den ersten Kühlschrank mit Internetzugang in Österreich zeigen. (as)