Wien - Der Verband der Internet Service Provider
Österreichs (ISPA) http://www.ispa.at will gegen die Telekom Austria,
präziser gesagt die Jet2Web Internet Services, gerichtliche Schritte
ergreifen, wenn sie ihr so eben gelaunchtes DSL-Businessangebot "Teleworker"
nicht wieder vom Markt nimmt. "Die Vorgehensweise der Telekom widerspricht
allen Wettbewerbsregeln, wir überlegen uns eine Klage, damit sie das in
Zukunft nicht mehr machen darf", macht ISPA-Generalsekretär Kurz Einzinger
im pressetext.austria-Gespräch seinem Unmut Luft.
Das Produkt "Teleworker" von Jet2Web ermöglicht mittels Breitbandtechnologie
ADSL eine Performance von 512 kbit/s Downstream und erstmals auch 256 kbit/s
Upstream. Damit sollen vor allem stationäre Einrichtungen für Teleworker an
Attraktivität gewinnen. Die Teleworker-Anschlüsse werden ab 1.980 Schilling
inkl. Grundgebühr angeboten. Die ISPA ist laut Einzinger durch dieses
Vorpreschen völlig überrascht worden. "Vor einiger Zeit haben wir ein
solches Angebot der Telekom noch selbst vorgeschlagen und sie sagte, sie
plane nichts dergleichen", so Einzinger, "ich empfinde das als Täuschung".
Als erste Reaktion auf den Aufschrei der Provider hat Jet2Web mittlerweile
ein "klärendes Gespräch" (Jet2Web-Sprecherin Martina Tuma) mit der ISPA im
Beisein der Telekom Control angeboten. Ferner betonen die Jetter, dass es
sich bei dem Angebot um keinen Internetzugang handle, sondern um eine
Dienstleistung. Einzinger kann dem wenig abgewinnen. "Die Gesprächsbasis ist
auf alle Fälle vergiftet. Die Provider können diesen Service nicht anbieten,
weil andere technische Konfigurationen notwendig sind." Außerdem handle es
sich laut ISPA-Sprecher nicht mehr um ADSL, da auch eine Upstreamrate
angeboten werde. "Es ist dieselbe Situation wie voriges Jahr. Die Telekom
bringt ein Produkt auf den Markt und die Provider müssen warten."
Bezüglich der erstinstanzlichen Verurteilung der Telekom Austria in Sachen
ADSL-Verzögerung rechnet Einzinger damit, dass sich auch andere Provider den
Schadenersatzforderungen anschließen werden. "Ich glaube aber, dass die
Telekom alle Instanzen durchkämpfen wird und könnten sich noch über Jahre
ziehen". (as)