Wien - Bundeskanzler Wolfgang Schüssel
und Staatssekretär Franz Morak haben am Donnerstag die
Internetplattform IT4career.at http://www.IT4career.at in Wien eröffnet.
Österreich ist mit 30.000 Neugründungen pro Jahr "das start-up-freundlichste
Land Europas," erklärte der Bundeskanzler. Es sei nicht angebracht, in
Hohngelächter auszubrechen, wenn ein mutiges Unternehmen scheitert. "Wir
müssen Mut machen und neue Chancen geben," betonte der Kanzler im Rahmen der
Präsentation, die von ptv, dem WebTV von pressetext.austria, live im
Internet übertragen wurde.
IT4career ist ein Internetplattform für Jobs, Weiterbildungsangebote und
Start-ups im IT-Sektor, das Internet selbst "der größte Marktplatz
überhaupt", erklärte Staatssekretär Franz Morak. Start-ups haben meist gute
Ideen, aber oft fehlt das nötige Geld zur Umsetzung, klagte Bettina
Kerschbaumer vom Gründerservice. Im neuen CashNet sollen nun Start-ups und
Venture-Kapitalisten zusammenkommen. Eher einen Mangel an qualifiziertem
Personal als an Geld ortete hingegen Karin Hackl, Sprecherin für New Economy
im Parlament. Es gelte nun, Initiativen zu ergreifen, um gut auszubilden und
die Fachkräfte dann auch "im Land zu halten." Auch die Beteiligung von
Mitarbeitern am Gewinn des Unternehmens sei zu fördern, erklärte Hackl.
"Psychosoziale Hygiene" in den Unternehmen sei angebracht, meinte Johannes
Zeitelberger von der emotions group. "Am Ende des Tages fressen die Schlauen
die Schnellen," und daher seien kurzfristige Lösungen "die schlechten". Gute
Unternehmen investierten in ihre Mitarbeiter und machten sie "angstfrei" .
Voraussetzung dafür sei aber der Abbau der eigenen Ängste, erklärte
Zeitlberger."Die Angst macht den Tag zur Nacht," ergänzte der Bundeskanzler
und appellierte an die Medien, den Menschen nicht Angst zu machen, sondern
Angst zu nehmen und zu motivieren. "Gelassenheit" sei ein Gebot der Stunde.
Immerhin habe Österreich auch "die höchste Rate an Internetneueinsteigern in
Europa," sagte Schüssel. " Im Umgang mit den neuen Technologien dürfe man
durchaus "demütiger werden", es sei erstrebenswert, "lernen zu lernen" , um
das Internet "klug einzusetzen". Eventuelle "Mauern in uns selbst" sollten
überwunden werden, regte der Kanzler an.
Die geplante Bürgerkarte sei ein guter Schritt in die Zukunft, um Amtswege
so unbürokratisch wie möglich abwickeln zu könne. Die Speicherung auch von
medizinischen Daten auf der Karte sei nur dann vorgesehen, wenn der Bürger
dies auch wünsche, erläuterte Schüssel. Für Beamte kann sich Schüssel ein
"modernes Besoldungssystem" mit Prämien vorstellen und ersuchte die bei der
Veranstaltung Anwesenden um Anregungen. Sieben Mrd. Schilling wird die
Republik an den kommenden Jahren zusätzlich für Forschung und Entwicklung
investieren. Auch die Errichtung eines virtuellen Marktplatzes kündigte der
Kanzler an, ohne jedoch näher inhaltlich darauf einzugehen. Das
Bildungssystem in Österreich dürfte ohne weiters marktorientierter werden,
daher würden in diesen Tagen auch Privat-Universitäten offiziell zugelassen.
Die gesamte Präsentation von IT4career.at ist im ptv-Archiv
http://www.ptv.at abrufbar. Die Initiative wird von Bundeskanzler Schüssel,
Staatssekretär Morak und den Unternehmen Telekom Austria, Alcatel Austria,
Wifi Wien, dem Gründerservice Österreich, CAREER.at und Active Agent
getragen.