Brüssel - Telefonieren im Ortsnetz und Surfen
im Internet sollen nach dem Willen der Europäischen Kommission billiger
werden. "Die Preise sind gerade bei den Ortsgesprächen noch zu hoch", sagte
EU-Industriekommissar Erkki Liikanen am Mittwoch in Brüssel. Wie
pressetext.austria berichtete, führt die EU derzeit auch eine Überprüfung
der Preise und Konditionen für Mietleitungen durch. Die Erhebungen sollen
noch vor Jahresende abgeschlossen werden. Liikanen kündigte an, noch im
November eine Empfehlung auszusprechen.
http://www.pressetext.at/show.pl.cgi?pta=991102011
"Bei den Ortsgesprächen gibt es die größten Preisgefälle zwischen der EU und
den USA", sagte Liikanen weiter. Über die "letzte Meile" vor dem
Telefonanschluss hätten derzeit noch meist die Leitungseigentümer zu
bestimmen. Lokale und regionale Telefonnetze seien in Europa vielfach noch
in der Hand von Staatskonzernen oder früheren Branchen-Monopolisten. Bis
März 2000 will die Kommission eine Empfehlung verabschieden, die zu mehr
Wettbewerb und damit sinkenden Preisen in diesem Bereich führt.
Die Öffnung des Telekommarktes hatte bisher vor allem für purzelnde Preise
bei Ferngesprächen geführt. Beim Internet wählen sich die Surfer meist bei
lokalen Nummern ihres jeweiligen Anbieters ein. Die EU-Wettbewerbsbehörde
hatte bereits unlängst bei ihrer Entscheidung über die Fusion der
skandinavischen Telekom-Konzerne Telia und Telenor entschieden, dass diese
ihre örtlichen Telefonnetze Konkurrenten öffnen müssen.