Wien - Der Verband der Internet Service
Providers Austria (ISPA) http://www.ispa.at geht nicht davon aus, dass es
in diesem Jahr in Österreich zu einem Providersterben kommen wird: "Wir
registrieren zwar eine zunehmende Konsolidierung im Privat-Access-Bereich
und eine Verschiebung in Richtung Content und ASP, doch die Stückzahl
geht nicht zurück", so ISPA-Präsident Georg Hahn (links), heute,
Mittwoch, vor Journalisten in Wien. Die ISPA zählt derzeit 180
Mitglieder, was eigenen Angaben zufolge rund 95 Prozent aller
Internetprovider in Österreich darstellt.
Die Aufgabe der ISPs in den nächsten Jahren werde es sein, den
vorhandenen Internetraum mit nutz- und gewinnbringenden Applikationen für
die User zu füllen. Der Trend gehe klar in Richtung Breitband,
Applikation Service Providing und Content. Neu im achtköpfigen
ISPA-Vorstand ist die Ex-Politikerin Monika Langthaler (Mitte), die sich
vor allem um den Content-Bereich kümmern soll. "Es wird ein eigenes
ISPA-Projekt geben, dass sich um Fragen der Sicherheit, Logistik und
Zahlungssysteme beschäftigt", so Langthaler. Anlässlich der ifabo im
Herbst soll dazu ein großer "Content-Kongress" stattfinden.
Weitere ISPA-Projekte für 2001 sind die Einrichtung einer eigenen
ASP-Group als Infoplattform, ein regelmäßiger Internet-Index mit direkten
Zahlen von den Providern sowie eine enge Kooperation mit der
Österreichischen Web Analyse (ÖWA). Ziel der ÖWA-Kooperation ist die
Förderung der Online-Werbung.
Von der Telekom Austria fordert der Providerverband eine rasche
Druchsetzung des entbündelten Zugangs zum Teilnehmeranschluss: "Wir haben
am Montag einen Brief an die Telekom gesendet, dass sie der EU-Verordnung
über die Entbündelung im Local Loop Folge leisten und entsprechende
Angebote unterbreiten soll", so ISPA-Generalsekretär Kurt Einzinger
(rechts). Sollte sie dieser Aufforderung nicht nachkommen, müsse die
Telekom Control von sich aus tätig werden. Bezüglich der geplanten
Medienbehörde KommAustria bleiben die Providervertreter bei ihrem Nein:
"Mit der Auflösung der TKC würde man der Telekomentwicklung keinen guten
Dienst erweisen", so Einzinger.
Gänzlich getrennt hat sich die ISPA von der Domain-Registrierverwaltung
nic.at http://www.nic.at , die Ende des Jahres als eigenständige Stiftung
ausgegliedert wurde: "Durch die Umwandlung in eine gemeinnützige Stelle
wurde die nic.at auf eine neutrale, selbstständige Basis gestellt",
erklärte Hahn.