Stuttgart - Sieben große deutsche Banken und
ein US-Unternehmen bieten ein neuartiges System für die elektronische
Bezahlung über das Internet an. Das Konsortium stellt unter dem Namen
"CyberCash" ein sicheres Zahlungssystem für elektronischen Geschäftsverkehr
zur Verfügung. Sowohl Kunden als auch Nicht-Kunden könnten sich über eines
der Geldinstitute auf ihrem Computer zu Hause kostenlos eine elektronische
Geldbörse ("Wallet") einrichten und damit bei angeschlossenen Händlern Waren
und Dienstleistungen bezahlen.
"Wir wollen dazu beitragen, dass Zahlungen im Internet schnell, einfach und
sicher werden", so Thomas Fischer, Vorstandsmitglied der Landesbank
Baden-Württemberg (LBBW) http://www.lbbw.de/html/i_presse.html/ , der für
die Banktechnik verantwortlich ist. Gesellschafter des CyberCash-Konsortiums
sind neben der LBBW die Sachsen-LB, die Dresdner Bank, die Commerzbank, die
HypoVereinbank sowie zwei weitere deutsche Banken. Die Dresdner Bank und das
amerikanische Unternehmen CyberCash Inc. (Reston/US-Bundesstaat Virginia)
halten mit jeweils 22,2 Prozent die größten Anteile. Nicht beteiligt ist die
Deutsche Bank, die nach Fischers Angaben ein eigenes System entwickelt hat.
Nach der Installation der passwortgeschützten "Wallet" können Kunden auf
ihrem PC entweder über ein eigenes Konto kleine Summen ("CyberCoin") abrufen
oder Geldbeträge wie bei der EC-Karte direkt per Lastschrift von ihrem
Girokonto abheben lassen. Außerdem ist die Zahlung per Kreditkarte möglich.
Die Daten werden verschlüsselt über eine vom Bankinstitut kontrollierte
Zentrale an den Händler weitergeleitet. Bisher haben sich in Deutschland
rund 60 Unternehmen, darunter der Erotikanbieter Beate Uhse und der Fanshop
des 1. FC Köln, dem System angeschlossen. In den USA sind es bereits mehrere
Tausend.
Nach Angaben der Landesbank ist die CyberCash-Technologie ausbaufähig für
zukünftige Anwendungen, zum Beispiel das speziell für Kreditkarten
entwickelte Zahlungssystem SET (Secure Electronic Transaction) oder die
aufladbare Geldkarte.