München - Bedingt durch rückläufige
Gewinnmargen werden die Mineralölkonzerne offenbar gezwungen, zunehmend in
branchenfremden Gebieten tätig zu werden. Die Deutsche BP AG, Hamburg,
teilte jetzt mit, ab 6. Dezember über eine eigene Internetseite Produkte aus
der Informationstechnologie wie Personalcomputer, Drucker und Modems sowie
damit verbundenen Dienstleistungen verkaufen zu wollen. Zunächst sollen rund
20.000 PCs via Internet sowie an 450 BP-Tankstellen verkauft werden. Als
Partner wurden den Angaben zufolge u.a. AOL, Compaq und Elsa gewonnen.
Weitere Verkaufsaktionen sollen nächstes Jahres gestartet werden.
http://www.bp.com
Jährlich würden bereits jetzt über Tankstellen-Shops in Deutschland Waren im
Wert von 14 Mrd. DM abgesetzt, die nichts mit dem klassischen
Tankstellen-Angebot zu tun haben, erläutert BP-Vorstandsvorsitzender Uwe
Franke. Bei der Deutschen BP mache das Shop-Geschäft bereits nahezu 50
Prozent des Ertrages der Tankstellenpächter aus. Vor allem im Bereich Fast
Food, in dem BP mittlerweile zu den zehn größten Anbietern in Deutschland
zähle, gebe es hohe Wachstumsraten. Das neue Angebot von Produkten aus der
Informations-Technologie solle möglicherweise auch Kunden angeboten werden,
die nicht über einen Internet-Anschluss verfügen, so Franke. Auch ein
virtuelles BP-Kaufhaus mit Vollsortiment sei "eine Vision, die wir uns
offenhalten", sagte er.