Linz - Bis zu 4.000
Milben leben in einem Gramm Hausstaub. Vor allem im warmen, feuchten
Klima unserer Betten fühlen sie sich wohl und vermehren sich fleißig. Für
gesunde Menschen kein Problem. Für Allergiker allerdings oft der Auslöser
für schlaflose Nächte. Hustenanfälle, Niesattacken und Atemnot rauben
ihnen den Schlaf und führen, wenn die Allergie nicht rechtzeitig
behandelt wird, zu chronischen Erkrankungen der Atemwege. Eine neue
Studie britischer Wissenschaftler hat nun die Allergieimpfung - die
einzige kausale Therapieform, die Asthma verhindern kann - als hoch
wirksame Behandlungsform bei Hausstaubmilbenallergie ein weiteres Mal
bestätigt.
Die vorliegende Studie wurde im Southampton General Hospital in
Großbritannien an insgesamt 36 erwachsenen Patienten mit mittlerem bis
schwerem allergischen Schnupfen, ausgelöst durch eine
Hausstaubmilbenallergie, durchgeführt. Ein Ergebnis zeigte, dass bereits
nach einem Jahr Therapie bei der mittels Allergieimpfung behandelten
Gruppe eine Reduktion der Symptome um 58 Prozent festzustellen war.
Nebenwirkungen wurden während der gesamten Studiendauer nicht
verzeichnet.
Dazu OA Dr. Thomas Hawranek, Leiter der Allergieambulanz an der
Landesklinik für Dermatologie in Salzburg: "Die Allergieimpfung ist - und
das bestätigt auch die WHO - die einzige Allergietherapie, die nicht nur
die Symptome bekämpft sondern sozusagen durch langsame Gewöhnung des
Körpers an das Allergen kausal wirken kann. So ist auch bei der
Hausstaubmilbenallergie neben der Sanierung der
Wohnräume eine Allergieimpfung oft anzuraten, weil eine vollständige
Vermeidung des Allergens so gut wie unmöglich ist und so eine chronische
Schädigung der Atemwege in vielen Fällen vermieden werden kann".
Die Milbe - ein "reizender" Mitbewohner
Hausstaubmilben gehören zu den Spinnentieren. Sie sind mit bloßem Auge
nicht sichtbar, da sie lediglich 0,1 bis 0,5 mm groß sind. In einem Gramm
Hausstaub hat man im Rahmen von wissenschaftlichen Tests bis zu 4.000
Milben gezählt. Hausstaubmilben ernähren sich hauptsächlich von
menschlichen und tierischen Hautschuppen. Diese finden sie in
ausreichendem Maße z. B. in unseren Betten, Polstermöbeln, Teppichen,
Plüschtieren, Haaren, ja sogar Wimpern und Augenbrauen. Besonders gut
"gedeihen" sie bei Temperaturen um 25 Grad C, bei einer relativen
Luftfeuchtigkeit von rund 70 Prozent. Der Mensch verliert pro Tag ca. 1,5
Gramm Hautschuppen. Diese Menge entspricht einen Tag Nahrung für 1,5
Millionen Milben. Nicht auf die Tiere selbst, sondern auf ihre Exkremente
reagieren sensible Menschen dann allergisch. (Quelle: Lauter/Wallrafen)
Milbenallergie ist kein Schicksal - die Allergieimpfung kann helfen
"Bei der Allergieimpfung wird dem Patienten nach einer genauen Austestung
durch den Facharzt das Allergen entweder unter die Haut gespritzt oder in
Tropfenform verabreicht. Das Immunsystem soll - vereinfacht gesagt - so
trainiert werden, dass es beim Kontakt mit dem Allergieauslöser nicht
mehr überreagiert. Die Chancen auf eine deutliche Besserung der
Hausstaubmilbenallergie liegen bei einer konsequent über mindestens drei
Jahre durchgeführten Allergieimpfung sehr hoch", erklärt OA Dr. Hawranek.
Die Kosten für die Allergieimpfung werden zur Gänze von der Krankenkasse
übernommen. Durchgeführt wird diese Behandlungsform, die auch
"Spezifische Immuntherapie" genannt wird, bei Fachärzten und in
Allergieambulatorien.
Die Milben lauern (fast) überall - Tipps zur Allergenvermeidung
Bei Verdacht auf Milbenallergie ist die sogenannte Wohnraumsanierung der
erste Schritt. Folgende Empfehlungen geben die Experten:
* Die Luftfeuchtigkeit und Raumtemperatur sollte möglichst gering
gehalten werden.
* Alle Räume, besonders das Schlafzimmer, täglich gut durchlüften.
* Luftbefeuchter von den Heizkörpern entfernen.
* Bettwäsche mindestens 1 x wöchentlich wechseln und bei mindestens 60
Grad waschen
* Milbenundurchlässige Allergieüberzüge für das Bettzeug können
zusätzliche Erleichterung bringen
* Kleidung und Schuhe nie im Schlafbereich wechseln.
* Haare nie im Schlafzimmer kämmen oder bürsten.
* Haustiere sollten nicht in das Schlafzimmer gelassen werden, noch
besser: auf Haustiere ganz verzichten
* Keine Pflanzen (auch nicht mit Hydrokultur) im Schlafzimmer
aufstellen.
* Feucht Staubwischen. Staubsauger mit Mikrofilter verwenden.
* Kuscheltiere regelmäßig im Tiefkühlfach (-20 °C) über Nacht
einfrieren oder noch besser in den Wäschetrockner geben. Das tötet
die Milben.
Eine Patientenbroschüre mit wichtigen Tipps und Informationen zum Thema
Allergien kann kostenlos unter info@at.alk-abello.com oder 0732/38 53
72 angefordert werden. Eine Fülle an Informationen zur
Allergenvermeidung finden Betroffene bei der "Interessensgemeinschaft
Allergenvermeidung", kurz IGAV. Der Verein ist im Internet unter
http://ww.allergenvermeidung.org erreichbar.
Nähere Informationen und kostenlose Infobroschüre bei:
ALK-ABELLÓ Allergie Service GmbH, DI Thomas Horn, Tel. 0732/38 53 72-34
oder
Agentur comm.in., Mag. Andrea Pfennigbauer, Tel. 01/319 41 01,
office@commin.at