Hamburg/Wien - Nach zehn Jahren weltweiten
Erfolges wird der von Greenpeace http://www.greenpeace.de ursprünglich in
Deutschland durchgesetzte umweltschonende Kühlschrank "Greenfreeze" ab
morgen, Dienstag, auch in Südamerika hergestellt. Die Produktion startet
in der Kühlschrankfabrik Autosal bei Buenos Aires. In Europa haben die
Greenfreeze-Haushaltsgeräte, die ohne gefährliche
Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) und Fluorkohlenwasserstoffe (FKW)
auskommen, bereits 60 Prozent des Marktes erobert.
Österreich hat als eines der ersten Länder weltweit den Greenfreeze
gesetzlich vorgeschrieben. Ab 2008 werden H-FKW in der Kältetechnik
verboten sein. Dieses Verbot wurde auch deswegen notwendig, weil seit ein
paar Jahren durch den starken Preiskampf bei den großen Elektromärkten
wieder viele Klimakiller-Geräte nach Österreich importiert werden. 1993
brachte Greenpeace mit dem damaligen Hersteller dkk Scharfenstein, später
Foron, aus Sachsen den weltweit ersten Kühlschrank auf den deutschen
Markt, der ohne die gefährlichen Chemikalien auskommt. "FCKW zerstört die
Ozonschicht, gemeinsam mit FKW sind diese extrem schädlich für das
Klima", so Greenpeace-Chemiker Herwig Schuster. Nachdem die
Kühlgeräteindustrie in Deutschland die fortschrittliche Technik anfangs
bekämpfte, haben die führenden Hersteller in Europa, Asien und Australien
sie inzwischen übernommen.
Die Umweltorganisation rät beim Kühlschrankkauf auf das Typenschild zu
achten. Steht dort kleingeschrieben "R134a", dann arbeiten die Geräte mit
den Klimakillern. Die Bezeichnung "R 600a" hingegen steht für die
umweltfreundliche Greenfreeze-Technologie. Die 100 Mio. verkauften
Greenfreeze-Geräte haben dem Weltklima Treibhausgase erspart, die der
Wirkung von 400 Mio. Tonnen Kohlendioxid entsprechen. Das entspricht dem
halben Kohlendioxid-Ausstoß Deutschlands.
Kühlschränke mit Greenfreeze-Technologie arbeiten statt mit künstlichen
und schädlichen FCKW und den später verwendeten FKW mit natürlichen
Stoffen: Als Kältemittel dienen Propan und Butan, für die
Isolierschäumung wird Pentan eingesetzt. "Greenfreeze ist nicht nur
umweltschonend, sondern den FKW-Geräten auch technisch überlegen", so
Schuster. Letzte erbitterte Gegner der Greenfreeze-Technologie sind die
USA, da die dort ansässige Industrie FKW nicht aufgeben will. Sie setzen
sich vehement dafür ein, die Verbreitung der Technik aufzuhalten. Der
Klimakiller FKW wird nämlich in den USA auch in Klimaanlagen für Autos
oder in Kühlgeräten für Supermärkten eingesetzt und von einer aggressiven
Lobby verteidigt.
Die Umweltorganisation hat unter
http://www.greenpeace.at/umweltwissen/chemie/fckw_fkw_ckw/index.htm eine
Kühlgeräte-Marktübersicht erstellt.