Mailand - Autos und Flugverkehr sind an der
Treibhausgas-Misere in der EU schuld. Zu diesem Schluss kommt ein Bericht
der European Environment Agency, der bei der UN-Klimakonferenz
http://unfccc.int , die derzeit in Mailand stattfindet, vorgestellt
wurde. Denn im Zeitraum von 1990 bis 2010 werden die Emissionen von
Treibhausgasen um 34 Prozent ansteigen. Damit wird das Kyoto-Ziel in der
EU nicht erreicht werden, befürchtet die European Environment Agency
http://www.eea.eu.int .
Nach Berichten von BBC könnte aber innerhalb der EU zumindest die
Reduktion einiger anderer Treibhausgase erfolgreich sein, wenn
innerstaatliche Gesetze durchgesetzt werden. Zu den EU-Staaten, die die
individuellen Kyoto-Ziele definitiv nicht einhalten können, zählen
Dänemark, Spanien, Österreich, Irland und Belgien. Diese Staaten liegen
mit ihren tatsächlichen Emissionen nämlich um mehr als 20 Prozent über
den vereinbarten Grenzwerten. Positiv entwickelt haben sich hingegen
Schweden und Großbritannien, die weniger Emissionen in die Atmosphäre
blasen als ursprünglich vereinbart. Wenn die Ziele weiterhin eingehalten
werden, können die Emissionen in der EU um 0,2 Prozent sinken.
Pessimistisch beurteilt die European Environment Agency auch die
Entwicklung in Deutschland, dem Land in der EU, das 25 Prozent aller
Treibhausgase emittiert. Die Reduktion von Treibhausgasen wird dort
geringer ausfallen als bisher angenommen. Das gesamte EU-Ergebnis wird
2010 um nur 0,5 Prozent unter den Werten von 1990 liegen. Als Grund für
das weite Auseinanderklaffen der tatsächlichen Emissionen von den
geplanten Werten gibt die Agentur die rasante Zunahme des Straßenverkehrs
an. Nicht in den Berechnungen enthalten sind auch die steigenden Zahlen
im Flugverkehr.
Experten sind vom Kyoto-Protokoll aber ohnehin nicht begeistert: Der
größte Umweltverschmutzer USA hat das Protokoll nicht ratifiziert und
Russlands Position zum Umweltabkommen ist fraglich.