Berlin - Ein Jahr nach Einführung des
Dosenpfandes hat die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) eine positive
Bilanz gezogen: "Allen Kassandra-Rufen der Einweglobby zum Trotz: Das
Dosenpfand hat sich als Instrument des Mehrwegschutzes bewährt und einen
Innovationsschub bei Mehrweg-Getränkeverpackungen ausgelöst", so
DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. http://www.duh.de/neu/index.php
Nach sechs Jahren ununterbrochenem Rückgang der Mehrwegquote mit einem
Niedrigststand von 50,2 Prozent im Dezember 2002 hat das Pflichtpfand auf
Bier, Mineralwasser und Limonaden im Jahr 2003 die Mehrwegquote wieder
auf 61 Prozent angehoben. Für 2004 rechnet die DUH mit einem weiteren
Anstieg auf bis zu 65 Prozent,verursacht vor allem durch die absehbare
Bepfandung von Säften in der zweiten Jahreshälfte.
"Das Dosenpfand hat im vergangenen Jahr auch einen Innovationsschub bei
den 16.000 mehrwegorientierten Betrieben der Getränkewirtschaft mit ihren
ca. 200.000 Arbeitsplätzen ausgelöst: Dieser wird sich 2004 fortsetzen",
so Resch. Mit der Einführung der 0,5 und 0,33 Liter Mehrweg-PET Flasche
haben Getränkeabfüller wie Coca Cola eine alte Forderung von Umwelt- und
Verbraucherverbänden erfüllt, eine Mehrweg-Alternative zur Getränkedose
zu entwickeln. Nach Marktbeobachtungen der DUH werden seit Anfang Oktober
besonders in Kiosken und Tankstellen verstärkt Getränke in
Mehrweg-Flaschen verkauft. Die hierzu parallel angebotenen Getränkedosen
sind heute meist teurer und werden vom Verbraucher immer seltener
nachgefragt.
Auch die Umwelt profitiert laut Angaben des DUH: So trägt das Dosenpfand
im Jahr 2003 zu einer Verringerung der Klimagasemissionen in Höhe von
450.000 Tonnen CO2-Equivalent bei. Deutliche Rückgänge sind auch bei der
Landschaftsvermüllung zu sehen: Leere Getränkeverpackungen sind
weitestgehend aus der Landschaft verschwunden. Gegenüber dem Vorjahr
rechnet die DUH aufgrund entsprechender Rückmeldungen aus Kommunen und
Straßenmeistereien mit einem Rückgang der weggeworfenen
Einweg-Getränkeverpackungen um über 90 Prozent.