Dortmund - Das Öl des australischen Teebaumes
(Melaleuca alternifolia) erfreut sich auch in Europa als alternatives
Mittel zur Beseitigung von Hautkrankheiten und -problemen. Nach einem kürzlich, im Medical Tribune Deutschland, veröffentlichten Bericht,
kommt es nach der Anwendung des Öles häufig zu Allergien.
Die Palette der Anwendungsmöglichkeiten von Teebaumöl reicht von
Insektenstichen über Hauterkrankungen bis hin zu Wunden. Auch als Mund-
und Rachendesinfizienz wird es verwendet. Einen Haken hat das Teebaumöl
aber: Bereits nach vier Tagen beginnt der Oxidationsprozess des Öls.
Dabei bilden sich vermehrt Peroxide, die besonders auf vorerkrankter Haut
eine allergene Wirkung entfalten können. Die Wunde heilt zwar schnell ab,
es kann aber zu einem so genannten Kontaktekzem kommen.
Wie weit verbreitet die Sensibilisierung beim Teebaumöl ist, hat die
Deutsche Kontaktallergiegruppe http://www.ivdk.gwdg.de/dkg untersucht:
Knapp 3.400 Patienten an elf deutschen und österreichischen Hautkliniken
wurden nach dem Epikutantest untersucht. 36 mal war das Ergebnis positiv.
Bei 20 Patienten hatte der Befund klinische Relevanz. Bei 14 der positiv
getesteten wurde auch eine Allergie gegen Terpentinöl festgestellt.
Dieses enthält zum Teil gleiche und ähnliche Terpene. Von den
positiv-Getesteten hatten aber nur drei mit Terpentin Kontakt gehabt. Die
Forscher vermuten, dass ein Teil der zunehmenden
Terpentin-Sensibilisierungen auf Teebaumöl zurückzuführen ist.
Interessanterweise gab es bei den Testergebnissen deutliche regionale
Unterschiede, die allerdings nichts mit der Anwendungshäufigkeit zu tun
hatten. Die Wissenschaftler konnten keine Erklärung dafür finden.
Teebaumöl ist in der traditionellen Medizin der Aborigines seit mehr als
4.000 Jahren bekannt und findet auch in Europa und Amerika immer mehr
Anhänger.