London - Wissenschaftler der Yale
Universität sind dem chemischen Pfad von Stechmücken auf die Spur
gekommen. Demnach lässt ein Botenstoff im menschlichen Schweiß die
Moskitos ihr potenzielles Opfer bereits aus hunderten Meter Entfernung
erkennen. Den Wissenschaftlern ist es jetzt gelungen diese chemische
Substanz, die die Moskitos anlockt, zu identifizieren, berichtet
BBC-Online http://news.bbc.co.uk .
Die Forschergruppe um den Molekularbiologen John Carlson hat nicht nur
die Spur des anlockenden Stoffes namens 4-methylphenol identifiziert,
sondern auch den Rezeptor in den Nervenzellen der Stechmücke. "Es ist das
erste Mal, dass ein bestimmter chemischer Rezeptor eines Moskitos
entdeckt wurde, der auf menschliche Schweißinhaltsstoffe reagiert",
berichtet Carlson. Die Forscher haben den Rezeptor AgOr1 genannt. Ein
zweiter Rezeptor namens AgOr2 reagiert auf einen anderen Bestandteil des
Schweißes namens 2-methylphenol. Für die Identifizierung des Stoffes war
von großer Bedeutung, dass diese Rezeptoren nur bei den weiblichen Mücken
gefunden wurden, da nur diese menschliches Blut saugen. Die Forscher
haben mithilfe genetischer Experimente diese Stoffe identifiziert,
berichten die Wissenschaftler in der jüngsten Ausgabe des Fachmagazins
Nature http://www.nature.com .
Carlson sieht in der Entdeckung einen möglichen Schritt zur Entwicklung
neuer Medikamente gegen Stechmücken. Insbesondere Repellentien und
Insektenfallen könnten damit entwickelt werden. Die Bekämpfung von
Malaria, übertragen von der Stechmücke Anopheles gambiae, steht dabei im
Vordergrund. Die WHO schätzt, dass jährlich mehr als 300 Mio. Menschen an
Malaria, hervorgerufen durch den Parasiten Plasmodium falciparium,
erkranken. Mehr als eine Mio. Menschen stirbt jährlich an den Folgen der
Krankheit. 90 Prozent der Todesfälle passieren in Afrika, besonders
betroffen sind Kinder.