Braunschweig - Wissenschaftler der deutschen
Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) http://www.fal.de haben
nachweisen können, dass ökologischer Landbau landwirtschaftlich genutzte
Böden besser gegen Hochwasser schützt. Herkömmliche Böden sind durch
Verdichtung und Verschlämmung bedroht. Diese führen zu einer Reduzierung
der Versickerungsleistung von Böden, der so genannten Infiltration,
berichten die Forscher.
Auslöser der "schleichenden Versiegelung" sind nach Angaben der
Wissenschaftler immer geringer werdende Humusgehalte, abnehmende
biologische Aktivität und zunehmende Verdichtungen durch zu hohe
mechanische Bodenbelastung. Hohe Infiltrationsleistungen eines intakten
Bodengefüges dagegen können die Intensität von Hochwasserereignissen
vermindern. Die Forscher des Institutes für Pflanzenernährung und
Bodenkunde und des FAL haben die Zusammenhänge zwischen physikalischen,
chemischen und biologischen Bodenparametern und der Infiltration
untersucht. Den Wissenschaftlern war bereits bekannt, dass pfluglose
Bodenbearbeitung in konventionellen Betrieben deutlich zur Erhöhung der
Versickerungsleistung beitragen kann.
Beim ökologischen Landbau wirken sich auch andere Faktoren positiv auf
die Infiltration aus. Dabei kommt es zum Beispiel zur Bildung von
"Bioporen", die durch die Aktivität von Bodenlebewesen geschaffen werden.
Daher weisen ökologisch bewirtschaftete Ackerböden unter ansonsten
gleichen Bedingungen etwa doppelt so hohe Infiltrationsraten auf wie
konventionell bewirtschaftete Böden. "Durch den Anbau von mehrjährigem
Ackerfutter und Zwischenfrüchten, sowie optimaler Zufuhr organischer
Dünger ist der Humusgehalt in ökologisch bewirtschafteten Böden in der
Regel höher als in konventionell bewirtschafteten", berichten die
Wissenschaftler. Die positive Wirkung konnte bereits nach drei Jahren
ökologischer Bewirtschaftung auf den Versuchsflächen des Institutes für
Ökologischen Landbau in Schleswig-Holstein festgestellt werden.