Potsdam - 23 führende Klimaexperten aus
Deutschland, Österreich und der Schweiz bekräftigen in einer kürzlich veröffentlichten Aussendung http://www.pik-potsdam.de die
Notwendigkeit von wirksamen Klimaschutzmaßnahmen. Im Rahmen der
Diskussion der laufenden Einführung eines EU-weiten Emissionshandels für
Kohlendioxid steht die Klimaschutzpolitik derzeit wieder im öffentlichen
Interesse.
Zu den dringenden Notwendigkeiten gehört vor allem die deutliche
Reduktion der Emissionen von klimawirksamen Gasen. In der Wissenschaft
herrscht ein weitestgehender Konsens, dass der Einfluss des Menschen auf
die Schwankungen des Klimas inzwischen sehr wahrscheinlich dominant ist.
Aufgrund der Emissionen von Haushalten, Verkehr und Industrie ist der
Gehalt der Atmosphäre an CO2 bereits um ein Drittel höher als je zuvor in
den letzten 400.000 Jahren, mit schnell steigender Tendenz. Die
Treibhauswirkung von CO2 ist seit langem bekannt und wissenschaftlich
gesichert. Die mittlere Temperatur der Erde ist in den letzten hundert
Jahren zwischen 0,6 und 0,2 Grad Celsius angestiegen und hat damit sehr
wahrscheinlich den höchsten Wert seit mindestens tausend Jahren erreicht.
Die Wissenschaftler berichten, dass diese Erwärmung mit dem
übereinstimmt, was aufgrund der physikalischen Strahlungswirkung der
Treibhausgase zu erwarten sei. Mit 0,17 Grad Celsius pro Jahrzehnt ist
der Temperaturanstieg in den letzten 30 Jahren besonders rasch verlaufen.
Dieser Anstieg kann durch natürliche Faktoren nicht erklärt werden, da
mögliche natürliche Einflussgrößen wie etwa Sonnenaktivität, Vulkanismus,
kosmische Strahlung oder Erdbahnzyklen seit Mitte des 20. Jahrhunderts
keinen signifikanten Trend aufweisen.
Ohne Gegenmaßnahmen wird die Konzentration von CO2 und anderen Klimagasen
weiter ansteigen. Dies wird mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einem
deutlichen Temperaturanstieg führen. Das Intergovernmental Panel on
Climate Change (IPCC) http://www.ipcc.ch schätzt eine weitere Erwärmung
um 1,4 bis 5,8 Grad Celsius bis Ende des Jahrhunderts. Selbst im
günstigsten Fall würde diese Erwärmung weit über die natürlichen
Klimaschwankungen der letzten Jahrtausende hinausgehen, zeigen sich die
Forscher einig. Die Auswirkungen einer solchen raschen Erwärmung auf die
Natur und die menschliche Gesellschaft sind im Einzelnen noch nicht
absehbar, werden aber sehr wahrscheinlich gravierend und überwiegend
negativ sein. Schmelzende Gletscher, schwindendes Meereis, steigender
Meeresspiegel, häufigere Wetterextreme, Artensterben und in ihrer
Existenz gefährdete Ökosysteme gehören zu den wahrscheinlichen Folgen der
Erwärmung.