Schwandorf - Mit Hilfe einer biologischen
Reinigung soll der Wirkungsgrad von Biogas erheblich erhöht werden. Die
Schmack Biogas AG http://www.schmack-biogas.de will die Reduzierung der
hohen CO2-Anteile in Biogas mit Hilfe von Mikroalgen durchführen. Laufen
die Laborversuche mit Mikroalgen erfolgreich, steht die Ankopplung des
Photobioreaktorprototyps an eine laufende Biogasanlage an, berichtet die
Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) http://www.fnr.de , die das
Projekt fördert.
Wie effektiv sich ein Gas in einem Blockheizkraftwerk oder einer
Brennstoffzelle verstromen lässt, hängt nämlich ganz entscheidend von
seiner Reinheit ab. Biogas schneidet dabei nicht ganz so gut ab, da es
nur etwa 60 Prozent energetisch nutzbares Methan enthält. Die restlichen
40 Prozent bestehen zum Großteil aus CO2 und sind daher energetisch nicht
nutzbar. Im Rahmen des Projekts "Effizienzsteigerung der Biogasnutzung
durch Solarenergie (EBSIE)" will die Schmack Biogas AG mit Hilfe von
Algen in einem so genannten Photobioreaktor das Biogas reinigen. Bei der
Photosynthese nehmen die Algen nämlich unter Lichteinfluss CO2 auf, um zu
wachsen. Noch vor der Verstromung soll das Biogas daher durch den
Photobioreaktor geschickt werden. Durch die Reinigung soll der nutzbare
Energiegehalt erheblich erhöht werden.
Problematisch ist derzeit noch, welche Mikroorganismen sich dafür am
besten eignen. Zusätzlich wollen die Forscher zeigen, wie die generelle
Effizienz der biologischen Gasreinigung gehoben werden kann. Doch nicht
nur der Reinigungseffekt ist für die energetische Nutzung des Biogases
von Vorteil: Da die Algen das CO2 nutzen um zu wachsen, entsteht
gleichzeitig nutzbare Biomasse. Sie soll in einen Fermenter transportiert
werden und zu neuem Biogas vergären. Laufen die Arbeiten wie geplant,
lässt sich die Effizienz der Biogasanlagen damit in doppelter Hinsicht
steigern.
Im ersten Schritt geht es darum, Algenspezies für den Reaktor zu finden,
die in der Lage sind, Biogas für die Photosynthese zu nutzen. Die Algen
müssen nämlich auch mit dem im Gas enthaltenen Schwefelverbindungen und
Spurengasen klarkommen. Parallel dazu soll der Reaktor verbessert werden.
Sobald Algen und Reaktorprototyp im Labor wie gewünscht arbeiten, geht
das Vorhaben an einer Biogasanlage in die Praxis. In einem Jahr rechnen
die Experten bereits mit den ersten Ergebnissen aus dem Versuchsbetrieb.