Brasilia/Wien - Umweltgruppen fordern rasches
Handeln im Kampf gegen die immer raschere Vernichtung der Regenwälder
Amazoniens. Nach einem heute, Donnerstag, veröffentlichten Bericht der
brasilianischen Regierung ist der Regenwald 2003 um weitere 23.750
Quadratkilometer geschrumpft. Das entspricht auch der Fläche vom Jahr
2002, berichtet BBC-Online http://news.bbc.co.uk .
Zwar sind die Flächen, mit denen der Regenwald zurückgeht, nicht mehr so
groß wie etwa Mitte der 90-er Jahre, dennoch geht das größte
zusammenhängende Waldbiotop der Erde rapid zurück. Steigender Exporte von
Rindfleisch und Soja aus dem südamerikanischen Land machen immer neue
Anbauflächen notwendig. Wissenschaftler fürchten jedoch, dass das Roden
des Waldes schlimme Auswirkungen auf das Klima hat. Darüber hinaus
verschwinden jährlich tausende Pflanzen- und Tierarten, die zum Teil
bisher noch nicht wissenschaftlich erfasst wurden.
"Die Flächen des Kahlschlages sind definitiv zu groß", meint die
Umweltaktivistin Rosa Lemos de Sa vom WWF-Brasilien. Die Umweltschützer
fürchten, dass erst eine wirkliche dramatische Wende die Regierung davon
abhalten könnte, die Rodungen zu verlangsamen. Zugleich werfen die
Umweltschützer der Regierung Untätigkeit vor. Erst vergangenen Monat
hatte Brasiliens Präsident Luiz Ignacio Lula da Silva versprochen mit
Hilfe von Satellitenmessungen die Rodung zu überwachen. Erst gestern,
Mittwoch, hatte die Regierung die Zahlen der gerodeten Waldfläche von
25.500 Quadratkilometer auf 23.260 nach unten korrigiert. Für
Umweltexperten sind diese Zahlen aber immer noch zu hoch. Sie kritisieren
außerdem die zunehmende Zahl an illegalem Einschlag.
Umweltaktivisten des WWF-Österreich http://www.wwf.at haben erst heute,
Donnerstag, aufmerksam gemacht, dass illegal geschlägertes oder
gehandeltes Holz aus den Urwaldregionen der Erde auch in Österreich
eingeführt wird und sich im Handel befindet. Die Umweltorganisation
bietet nun unter http://www.wwf.at/epetition die Möglichkeit einer
E-Mail-Petition zum Aufruf gegen den Handel mit verbotenen Holzprodukten.
Zugleich sollen große Möbelhäuser und Baumärkte dazu gebracht werden, ihr
Sortiment an Holzprodukten zu überprüfen. Der WWF bringt vor, dass alle
zwei Sekunden ein Hektar Urwald zerstört wird.