Wien/Berlin - Europas Kampf gegen den
Verkehrslärm nimmt immer größere und weitere Dimensionen an: Nach einer
heute, Montag veröffentlichten Studie des Verkehrsclub Österreich VCÖ
http://www.vcoe.at leiden in Österreich bereits eine halbe Mio. Menschen
unter dem Lärm des Straßenverkehrs. In Deutschland wurden im Jahr 2002
nach Angaben des Statistischen Bundesamtes http://www.destatis.de 975
Mio. Euro für Lärmschutz ausgegeben. Das sind acht Prozent des gesamten
Umsatzes für den Umweltschutz.
Doch leider sind die Zukunftsaussichten nicht wirklich gut. "Der VCÖ
warnt, dass in den nächsten Jahren durch die Zunahme des Lkw-Verkehrs und
den Bau neuer Straßen zusätzliche Gebiete von Lkw verlärmt werden", so
Wolfgang Rauh vom VCÖ-Forschungsinstitut. Daher fordere der VCÖ ein
wirksames Nachtfahrverbot, niedrigere Tempolimits und eine Lkw-Maut am
gesamten Straßennetz. Nach den veröffentlichten Untersuchungen auf Basis
von Daten der Statistik Austria leiden nämlich allein in der Nacht mehr
als 250.000 Menschen durch den Lkw-Lärm. "Verkehrslärm macht krank.
Medizinische Studien belegen, dass dauerhafter Verkehrslärm zu
Bluthochdruck, Stresssymptomen und erhöhtem Herzinfarktrisiko führen",
erklärt Rauh. "Alle Prognosen zeigen, dass in den kommenden Jahren der
Lkw-Verkehr stark zunehmen wird. In einigen Regionen Österreichs werden
bis zum Jahr 2010 zwei- bis dreimal so viele Lkw unterwegs sein wie
heute", meint der Experte. Bei Beibehaltung des derzeitigen Trends wird
sich die Zahl der unter Lkw-Lärm leidenden Österreicher bis 2010 auf eine
Million verdoppeln.
Die gesamten Kosten, die der Schwerverkehr in der Alpenrepublik durch
Lärm verursacht, beziffert Rauh mit rund 790 Mio. Euro im Jahr.
"Dauerhafter Verkehrslärm verringert den Wert von Immobilien, bringt
geringere Einnahmen für Erholungs- und Tourismusgebiete und verursacht
Krankheitskosten", erklärt Rauh. Daher fordere der VCÖ die Einberechnung
der gesamten Lärmkosten in die Lkw-Maut. Mittelfristig sollte die
Lkw-Maut daher am gesamten Straßennetz gelten.