Österreich hat den kleinsten Anteil an Wissenschaftern

Vor allem Frauen sollen in die betriebliche Forschung integriert werden
Wien - In Europa hat die betriebliche
Forschung Aufholbedarf. Während in den USA 66,8% der Forschung in
Betrieben stattfindet, sind es europaweit nur 56,3%, in Österreich nur
40,1%. Im EU-Durchschnitt sind 4,9% der Bevölkerung im Gebiet der
Forschung und Entwicklung tätig. Österreich verfügt mit 2,1% - davon sind
0,6% Frauen - europaweit über den kleinsten Anteil von Wissenschaftern
und Ingenieuren an der Gesamtarbeitskraft. Das erklärte Bernd Rießland,
Geschäftsführer des Wiener Wirtschaftsförderungsfonds (WWFF)
http://www.wwff.gv.at , gestern, Mittwochabend, im Rahmen eines
Pressegesprächs, dessen Ziel es war, Motive und Instrumente für eine
Initiative zur Stärkung von Frauen in der betrieblichen Forschung
aufzuzeigen.
Rießland referierte über die betriebswirtschaftliche Relevanz der
Einbindung von Frauen in Forschung, eine Wissenschafterin aus dem Bereich
der Biotechnologie, Renée Schröder, berichtete von ihren Erfahrungen aus
der Praxis. Außerdem wurde die Initiative FemPower, die seit 2002 vom
Wiener Zentrum für Innovation und Technologie (ZIT)
http://www.wwff.gv.at/DerWWFF/Beteiligungen/ZIT_Branding veranstaltet
wird, vom Geschäftsführer des ZIT, Claus Hofer, vorgestellt.
Als Möglichkeiten für wirtschaftsfördernde Institutionen, den
Frauenanteil an der Forschung zu erhöhen, nannte Eva Czernohorszky, eine
Vertreterin des ZIT, Gender Mainstreaming und Diversity Management.
Gender Mainstreaming hat zum Ziel, eine soziale Gleichstellung von
Männern und Frauen zu schaffen. Diversity Management ist ein neuer Ansatz
in der Personalentwicklung, der auf die optimale Ausnutzung personeller
Ressourcen und auf die Veränderung von Unternehmenskulturen abzielt. Die
Unterschiedlichkeit der Mitarbeiter in ethnischer Hinsicht, aber auch
Unterschiede, die durch verschiedene Lebensrealitäten und sozialen Rollen
von Frauen und Männern gegeben sind, werden als Chance für die
Personalentwicklung erkannt und genutzt.
Das ZIT organisiert wettbewerbsorientierte Förderausschreibungen, um
Fördergelder nicht mehr nach dem Gießkannenprinzip, sondern im Zuge eines
Wettbewerbverfahrens an die besten Projekte zu vergeben. Mit dem Aufruf
"FemPower Vienna 2004" werden technologisch innovative
Forschungsprojekte, bei denen Frauen substanziell mitwirken, gefördert.
Quelle: Pressetext Austria, erschienen am 3.6.2004
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