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TKC-Chef will Telekom-Regulierer bleiben

Otruba bewirbt sich um Geschäftsführung und pocht auf Unabhängigkeit

Wien - Heinrich Otruba, Geschäftsführer der am 31. März aufgelösten Telekom Control GmbH, http://www.tkc.at will diese Funktion auch in der neu geschaffenen Rundfunk- und Telekom Regulierungs-GmbH (RTR) http://www.rtr.at ausüben. "Ich bewerbe mich wieder um den Job und sehe keinen Grund, dies nicht zu tun", kündigte Otruba Montagabend vor Journalisten an. Otruba, der bis zur Neubestellung des Telekom-Geschäftsführerpostens (Berwebungsfrist läuft bis 27. April) innerhalb der RTR interimsmäßig diese Funktion wahrnimmt, galt bis zuletzt als scharfer Kritiker der Zusammenlegung von Telekom- und Rundfunkregulierungsaufgaben.

Nach dreieinhalb Jahren Regulierungstätigkeit für den heimischen Telekom-Sektor ging die TKC am 31. März mit ihren bisherigen Funktionen als Teilbereich neben der Rundfunk-Regulierung in die RTR GmbH über. Interimsmäßiger Geschäftsführer der Abteilung Rundfunk ist TKC-Mann Hans Peter Lehofer. Auch die Telekom-Control-Kommission bleibt unverändert weiter bestehen. Zusätzlich fungiert die RTR GmbH auch als Geschäftsstelle der Rundfunkregulierungsbehörde KommAustria. Für Otruba gibt es durch die Zusammenlegung von Rundfunk- und Telekomagenden "nur organisatorische" nicht aber inhaltliche Synergien.

Jede Mischung von Personen und Aufgaben innerhalb der RTR gefährde die Unabhängigkeit der Telekom-Regulierung: "Die Unabhängigkeit der Telekom-Mitarbeiter werde ich mit Zähnen und Klauen verteidigen", so Otruba, der diese Forderung als Bedingung für seine Wiederbestellung nennt und sich an die Höchstgerichte wenden will, falls Weisungen aus dem Bundeskanzleramt an die Telekom-Regulierer kommen sollten. Sehr wohl befürwortet er aber die Weisungsgebundenheit der Rundfunk-Regulierer: "Wenn wie beim Rundfunk massive politische Interessen bestehen, so müssen sie vom Bundeskanzleramt geregelt werden, bei Telekom-Sachen ist das etwas anderes."

Bei seiner Bilanz für die TKC ging Otruba vor allem auf die seit der Liberalisierung stark gefallenen Festnetz- und Mobilfunktarife ein, die heute teilweise nur noch ein Viertel des Betrages ausmachen, der vor 1998 zu zahlen war. Trotz der massiv sinkenden Tarife ist die Umsatzentwicklung im Festnetz nur minimal zurückgegangen (von 27,9 Mrd. 1997 auf 26,4 Mrd. Schilling 2000) und im Mobilfunk rasant angestiegen (von sieben Mrd. 1997 auf über 25 Mrd. Schilling im Jahr 2000). Bei der Anzahl der Telefonminuten gibt es in beiden Bereichen aufgrund zunehmender Telefonierfreudigkeit der Österreicher "unglaubliche Zuwachsraten" (Otruba). Die jährlichen Tätigkeitsberichte der TKC können auf der Homepage als PDF-Datei herunter geladen werden.

 

Quelle: Pressetext Austria, erschienen am 5.4.2001
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