Berlin - Das deutsche mweltbundesamt
http://www.umweltbundesamt.de sieht die Notwendigkeit, Pkw-Klimaanlagen
schleunigst auf umweltfreundlichere Kühlmittel umzustellen. Wer das Klima
schützen will, dürfe nämlich nicht nur auf das Treibhausgas Kohlendioxid
schauen. Fluorierte Treibhausgase schädigen das Klima bis zu 24.000 Mal
mehr als CO2. Häufig finden diese Chemikalien als Kälte- und Treibmittel
Verwendung. Technisch sei die Umstellung jedenfalls kein Problem, denn es
gibt für die Treibhausgase fast überall Alternativen. Innovative Lösungen
für Pkw-Klimaanlagen sind also möglich.
Allein in den Pkw-Klimaanlagen Deutschlands sind rund 13.700 Tonnen
fluorierte Treibhausgase enthalten. Auch in anderen Produkten des
täglichen Bedarfs wie etwa in Sprühdosen und als Wärmedämmer werden diese
Gase, teilfluorierte und vollfluorierte Kohlenwasserstoffe, so genannte
HFKW und FKW, sowie Schwefelhexafluorid (SF6) verwendet. In den
Pkw-Klimaanlagen lassen sich aber etwa diese gefährlichen Treibhausgase
durch das wesentlich harmlosere CO2 ersetzen. "Nun gilt es diese Technik
schnellstmöglich in neue Modelle einzubauen. Das wäre ein wichtiger
Beitrag zum Klimaschutz", erklärt der Präsident des Umweltbundesamtes
Andreas Troge.
Die fluorierten Treibhausgase wurden von der chemischen Industrie als
Ersatzstoffe für die ozonschichtschädlichen Fluorchlorkohlenwasserstoffe
(FCKW) entwickelt. Tatsächlich beeinflussen die Ersatzgase die
Ozonschicht nicht, sie sind aber immer noch sehr wirksame Treibhausgase.
Bereits 1997 wurden diese Stoffe in die Verpflichtungen zur
internationalen Emissionsreduktion im Rahmen des Kyoto-Protokolls
aufgenommen. Um die Klimawirkung verschiedener Treibhausgase vergleichen
zu können, wird ihre Klimaschädlichkeit durch das so genannte
Treibhauspotenzial (GWP) ausgedrückt. Die Angabe des GWP erfolgt in
CO2-Äquivalenten. So entsprechen die 13.700 Tonnen fluorierte
Treibhausgase der Pkw-Klimaanlagen in Deutschland etwa 18 Mio. Tonnen
CO2-Äquivalenten.