London - Plutonium dürfte sehr viel
gefährlicher sein als bisher angenommen. Das aus einer Belastung
innerhalb des Körpers resultierende Krebsrisiko könnte zehn Mal höher
sein als von internationalen Richtlinien angenommene. Zu diesem Ergebnis
ist eine Studie gekommen, die vom Committee Examining Radiation Risks
from Internal Emitters (CERRIE) http://www.cerrie.org für die britische
Regierung erstellt wurde. Die Wissenschaftler vertreten laut NewScientist
http://www.newscientist.com einhellig die Auffassung, dass die von
Plutonium abgegebene niedrige Strahlendosis mehr Schaden anrichten kann
als bisher angenommen. Mehrere Tonnen Plutonium wurden innerhalb der
vergangenen 60 Jahre durch Atomwaffentests und Atomkraftwerke
freigesetzt.
Europäische und amerikanische Wissenschaftler haben nachgewiesen, dass
die Nachkommen von Zellen, die eine Strahlung anscheinend unbeschadet
überstanden haben, einen verspäteten Schaden erleiden können. Bei diesem
Phänomen handelt es sich um die so genannte genomische Instabilität.
Zusätzlich können benachbarte Zellen ebenfalls Schaden erleiden. Es
konnte ein Anstieg bei der Anzahl der Mutationen festgestellt werden, die
von einer Generation an die nächste weitergegeben werden. Es wird
befürchtet, dass diese Phänomene Krebs auslösen und weitere schädliche
Auswirkungen haben können. Die Ergebnisse der CERRIE-Studie sollen in den
nächsten Monaten veröffentlicht werden.