Brasilia (pte, 20. Juli 2004 17:10) - Die Brandrodungen im Amazonas haben
Brasilien unter die Top-Ten der globalen Umweltverschmutzer gereiht. Zu
diesem Schluss kommen internationale Wissenschaftler, berichtet das
Environmental News Network ENN http://www.enn.com . Die größten
Umweltverpester bleiben allerdings die USA, die für 25 Prozent aller
ausgestoßenen Treibhausgase verantwortlich sind. Dagegen kommt Brasilien
global nur auf drei Prozent.
Mit der Feststellung, dass der größte Staat Südamerikas auch zu den
größten Umweltsündern zählt, wollen die Forscher erreichen, dass die
Regierung etwas gegen die Urwaldrodung unternimmt. Global betrachtet gilt
Amazonien immer noch als grüne Lunge der Erde, die erfolgreich CO2 zu
Sauerstoff verarbeitet. Während andere Staaten vor allem durch die
zunehmende Motorisierung für steigende Treibhausgas-Emissionen sorgen,
stammen die Emissionen in Brasilien ausschließlich von der Brandrodung.
Nach Angaben des Wissenschaftlers Paulo Moutinho vom nicht-staatlichen
Institute for Amazon Research erzeugt Brasilien jährlich etwa 300 Mio.
Tonnen CO2. 200 Mio. stammen aus der holzverarbeitenden Industrie und den
Brandrodungen des größten tropischen Waldsystems der Erde in Amazonien.
Tatsächlich ist die Fläche Amazoniens größer als die Landfläche der USA.
Die Umweltschützer und Forscher fordern seit Jahrzehnten einen besseren
Schutz dieses Ökosystems, das 30 Prozent aller lebenden Tier- und
Pflanzenspezies beheimatet. Umweltschützer fürchten, dass mit der Zunahme
der Straßen und der Umwandlung von Urwald in landwirtschaftlich genutzte
Flächen die Situation noch dramatischer wird. Nach dem Kyoto-Protokoll
ist aber Brasilien nicht dazu aufgefordert die CO2-Emissionen zu
reduzieren, da Straßenverkehr und Industrie geringe Mengen an
Treibhausgasen produzieren und Energie über CO2-neutrale Wasserkraftwerke
gewonnen wird. Im Jahr 2003 wurden aber mehr als 22.000 Quadratkilometer
Regenwald gerodet.