Genf - Das Potenzial indigener Völker gegen
die Zerstörung und zum Schutz der Wälder bezeichnet die Internationale
Non-Profit-Organisation Forest Trends http://www.forest-trends.org in
einer jüngst veröffentlichten Studie als besonders hoch. Beispiele aus
drei verschiedenen Staaten, Brasilien, Indien und Thailand, haben
gezeigt, dass lokale Verwaltungseinheiten mindestens genauso effektiv
schützen wie staatliche Regierungen.
Nach der Studie fordern Experten mehr Kompetenzen und finanzielle
Unterstützung im Bemühen zum Schutz der lokalen Wälder für lokale Dörfer.
Dass der Schutz der Wälder von den Gemeinden ernst genommen wird, hat
nach Ansicht der Fachleute auch damit zu tun, dass Flora und Fauna in
zahlreichen Kulturen als Heiligtümer angesehen werden. Zusätzlich dazu
liefern Wälder einen Großteil von lokalen Heilpflanzen, die zur
Versorgung der Dörfer notwendig sind. Hingegen existierten staatlich
unter Schutz gestellte Areale wie Nationalparks häufig nur auf dem
Papier. Vielfach fehlt das Personal zum Schutz der Naturgebiete und es
kommt immer wieder zu illegalen Schlägerungen und Wildereien.
Anhand der Studie konnten die Forscher 80 indigene Gebiete von Indianern
am Amazonas miteinander vergleichen. Anhand von Satellitenbeobachtungen
konnten in den untersuchten Arealen keine groben Zerstörungen
festgestellt werden. Nach der Studie waren insbesondere jene Gebiete
optimal genutzt, in denen die lokale Bevölkerung auch finanzielle
Vorteile aus der Bebauung ihrer Ländereien ziehen konnte. Dazu zählten
eben botanische Produkte oder die Vermarktung von Holz, die im Rahmen
einer nachhaltigen Nutzung exportiert werden können.
Der Report der Organisation kommt genau zeitgerecht, da 59 Staaten über
eine Erneuerung des so genannten International Tropical Timber Agreement
nachdenken. Darin sollten mehr Rechte für die indigenen Völker einbezogen
werden, fordern die Umweltforscher. Bisher wären diese von den
wichtigsten Vertragswerken ausgeklammert worden.