Frankfurt - Erneuerbare Energieträger können
potenziell gegen fossile Brennstoffe konkurrieren oder sie künftig sogar
ganz ersetzen. Zu diesem Schluss kommt die neue Analyse von Technical
Insights http://technicalinsights.frost.com, einem Unternehmensbereich
der Unternehmensberatung Frost & Sullivan.
"Statt erneuerbare Energien als Bedrohung für ihren Umsatz zu betrachten,
erweitern die Ölgesellschaften derzeit ihre Basis um Technologien zur
Nutzung von Solar-, Wind- und Wasserstoff-Energie - derzeit die drei
wichtigsten erneuerbaren Energieträger in Europa", so Vijay Shankar
Murthy, Analyst bei Technical Insights. Neben den gängigen erneuerbaren
Energiequellen wie etwa Wind- und Solartechnologie, sind auch
Forschungsbemühungen bei denen es um die Erschließung bisher noch relativ
wenig erforschter Sektoren wie Geothermie, Biomasse und Wellenkraftwerke
geht, in vollem Gang. Dabei steht die Verringerung der Abhängigkeit
Europas von den Ölimporten im Vordergrund.
Das Interesse vieler europäischer Länder an erneuerbaren Energien zeige
sich an verschiedenen Projekten wie etwa dem CUTE-Projekt (=Clean Urban
Transport for Europe): Neun europäische Metropolen in sieben Ländern
testen zwei Jahre lang die Alltagstauglichkeit von wasserstoffbetriebenen
Autobussen unter verschiedenen topografischen und verkehrstechnischen
Rahmenbedingungen. Daneben gewinnt auch die Windenergie immer mehr
Bedeutung innerhalb Europas. Als bedeutende Entwicklung im Markt für
Windenergie-Technologien wertet Technical Insights die neuste Turbine von
Vestas Wind Systems, eine Drei-Megawatt-Anlage namens "V90".
Der noch ganz junge Bereich für Wellenkraftwerke profitiert derzeit von
den erfolgreichen Tests des Gezeitenkraftwerks "TiDel" der Firma SMD
Hydrovision. Das System mit seiner einfachen Mechanik könnte schon bald
die erneuerbare Energieversorgung ergänzen und der Windkraft in Bezug auf
Kosteneffizienz ernsthaft Konkurrenz machen. Ein weiterer relativ wenig
erforschter Bereich ist die Geothermie, die jedoch in jüngster Zeit
ebenfalls mehr Aufmerksamkeit erfährt. Denn auch Erdwärme lässt sich -
unabhängig von Wetter und Jahreszeit - zur umweltschonenden Produktion
von Strom und Wärme nutzen. Eine der innovativsten Technologien in diesem
Sektor ist das Hot-Dry-Rock-Verfahren, bei dem aus heißem, trockenem
Gestein Strom und Wärme produziert wird. Ein Pilotkraftwerk steht in
Soultz im Elsass.
Die Effizienz der Solarenergie hat sich in den letzten Jahren immer mehr
erhöht, seit bei der Herstellung photovoltaischer Zellen Nanomaterialien
zum Einsatz kommen. Am niederländischen Energy Research Centre werden
Solarzellen entwickelt, die einen energetischen Wirkungsgrad von bis zu
21 Prozent erreichen sollen. "Die Zahl der laufenden Projekte, teilweise
unterstützt durch EU-Gelder, lässt vermuten, dass erneuerbare Energien in
Zukunft eine weitaus dominantere Rolle spielen werden als bisher", so
Shankar Murthy.