Wien - Der Verkehrsclub Österreich VCÖ
http://www.vcoe.at fordert rasche Maßnahmen gegen das Wachstum des
Lkw-Verkehrs. Nach einer heute, Freitag, präsentierten Studie des
Österreichischen Instituts für Raumplanung hat sich der Lkw-Verkehr auf
dem hochrangigen Straßennetz seit dem Jahr 1985 verdreifacht. Eine der
Forderungen des VCÖ ist die stärkere Nutzung der Donau und der
Regionalbahnen für den Güterverkehr.
Österreich soll sich außerdem auf der EU-Ebene für eine Lkw-Maut nach
Schweizer Vorbild einsetzen. Die Verringerung der Verkehrsbelastungen
sollte das Hauptthema von Österreichs EU-Vorsitz im Jahr 2006 sein. "Die
Studie des Österreichischen Instituts für Raumplanung zeigt, dass
Österreich viel energischer als bisher Maßnahmen zur Verringerung des
Lkw-Verkehrs setzen muss", so Wolfgang Rauh vom VCÖ-Forschungsinstitut.
Zu den wesentlichen Forderungen des VCÖ gehört seit Jahren die
Errechnung der Kostenwahrheit des Straßenverkehrs. Derzeit verursacht
der Lkw-Verkehr mehr Kosten, rechnet man Infrastruktur-, Unfall-,
Umwelt-, Gesundheitskosten zusammen, als über Steuern und Abgaben
bezahlt werden. "Die fehlende Kostenwahrheit belastet jeden Österreicher
mit fast 400 Euro im Jahr", rechnet Rauh vor. Einer der
Lösungsvorschläge des VCÖ betrifft den Ausbau der Infrastruktur der
Regionalbahnen: Diese könnten verstärkt für den Güterverkehr benützt
werden. "So hat die Stiegl-Brauerei 1,2 Mio. Euro in Gleisanschlüsse
investiert und erspart den Anrainern jährlich 1.000 Lkw-Fahrten.
Zusätzlich könnte der Güterverkehr auch stärker auf Donau verlagert
werden.
"Ohne Änderung der EU-Politik sind die Verkehrsprobleme Österreichs kaum
zu lösen. Deshalb sollte Österreich den Vorsitz im Jahr 2006 nützen, um
die Verringerung der
Verkehrsbelastungen zum Thema zu machen", fordert der Verkehrsexperte
Rauh.