Bristol - In Großbritannien nehmen acht von
zehn Frauen während der Schwangerschaft trotz gegenteiligen Rates ein
Medikament. Ärzte und Apotheker raten, dass in den ersten drei Monaten
der Schwangerschaft jegliche Medikamente vermieden werden sollten. Ein
Team von der Universität von Bristol http://www.bris.ac.uk/ fand heraus,
dass nur 17 Prozent der Mütter keine konventionelle Medizin während der
Schwangerschaft nahmen. Dieses Ergebnis basiert auf einer Umfrage, an
der 14.000 schwangere Frauen teilnahmen.
Forscherin Judith Headley sagte: "Glücklicherweise ist nur bei relativ
wenigen Präparaten nachgewiesen, dass sie Missbildungen des Embryos
verursachen." Es sei jedoch nur sehr wenig über subtilere Effekte auf
die fötale Entwicklung bekannt. Die jüngste Studie ergab, dass 39
Prozent der Frauen im frühen Stadium der Schwangerschaft Schmerzmittel
nahmen, hauptsächlich Paracetamol, aber auch Aspirin. Eine von vier
benutzte Medikamente gegen Verdauungsstörungen. Laut Headley ist das
nicht verwunderlich, da viele schwangere Frauen an Symptomen wie
Magenverstimmungen, Übelkeit, Brechreiz und Hämorrhoiden leiden.
Normalerweise wird die Verabreichung von Medikamenten mit dem Arzt
besprochen, aber gerade bei kleineren Beschwerden wird die Medikation
oft selbst bestimmt.
Mütter, die auf nicht-standardisierte pflanzliche Präparate umsteigen,
warnt Headley, dass diese vielfach nicht ausreichend getestet sind.
Grundsätzlich gilt die Weisung des British National Formulary, wonach
Medikamente in der Schwangerschaft nur dann verschrieben werden sollen,
wenn der Nutzen für die Mutter wichtiger scheint als die Risiken für den
Fötus. Im ersten Drittel der Schwangerschaft sollte vollständig auf
Medikamente verzichtet werden.