Los Angeles, Kalifornien - Ein
Forscherteam von der Universität von Südkalifornien http://www.usc.edu/
kommt zu dem Schluss, dass Luftverschmutzung durch Verkehr und Fabriken
zu Herzinfarkt führt. Die Wissenschaftler haben herausgefunden, dass die
Verschmutzung eine Verengung der Arterien verursacht, ein Vorstadium zum
Herzinfarkt. Das Team von der Universität von Südkalifornien untersuchte
800 Menschen über 40, die im Gebiet von Los Angeles leben. Das berichtet
die BBC http://news.bbc.co.uk .
Studienautor Nino Kuenzli sagte, die Folgerungen aus diesen
Erkenntnissen für die öffentliche Gesundheit "könnten immens sein".
Mittels Ultraschall maßen die Forscher die Dicke der inneren Auskleidung
der Halsschlagader. Arteriosklerose, der Aufbau fetthältiger Materialien
in den Arterien, die den Blutkreislauf blockieren, steht schon seit
längerem mit Rauchen, Diabetes und Übergewicht in Zusammenhang.
Die Forscher untersuchten die Niveaus der Verschmutzung in den Gebieten,
wo die Studienteilnehmer lebten. Sie maßen PM2,5 Partikel, die
gewöhnlich produziert werden, wenn fossile Kraftstoffe verbrannt werden,
wie von Autos oder bei der Verarbeitung von Metallen. Die Partikel sind
so winzig, dass sie über die kleinsten Atemwege eingeatmet werden. Die
Verschmutzung bewirkt, dass der Körper Oxidationsmittel produziert, die
wiederum Entzündungsreaktionen im Atemtrakt und den Blutgefäßen
auslösen, was dann zu Schäden der Arterien führt. Die PM2,5 Niveaus
werden in Mikrogramm pro Kubikmeter (µg/m3) gemessen. In der aktuellen
Studie rangierten die angaben zwischen 5,2 und 26,9 µg/m3. Die Forscher
fanden heraus, dass jeder Anstieg um 10 µg/m3 die Dicke der Auskleidung
der Halsschlagader um 5,9 Prozent erhöhte.
Nachdem das Team andere Faktoren wie Alter und Lebenswandel einbezog,
erhöhte sich die Arteriendicke zwischen 3,9 und 4,3 Prozent um jeden
Anstieg des PM2,5 Niveaus um 10 µg/m3. Der stärkste Zusammenhang wurde
bei Frauen über 60 nachgewiesen, mit einem Anstieg der Arteriendicke um
15,7 Prozent für jeden Anstieg der Verschmutzung um 10 µg/m3. Kuenzli
sagte: "Wir wissen, dass Menschen in stärker verschmutzten Gebieten
früher an Herz-Kreislauf-Erkrankungen sterben." Die aktuelle Studie habe
herausgefunden, dass Luftverschmutzung ebenso wie Rauchen in einem sehr
frühen Stadium zu diesen Krankheiten beitrage, und Arteriosklerose
verstärkt, die Herz-Kreislauferkrankungen vorausgeht. Alison Shaw, eine
Krankenschwester der Britischen Herz Foundation (BHF)
http://www.bhf.org.uk/ , sagte, bestimmte Schadstoffe hätten einen
entzündungsauslösenden Effekt auf die Auskleidung der Arterien, was
Arteriosklerose und eine Entzündung der Lungen verursachen könne. Das
wiederum verschlimmere existierende Lungenprobleme. Sie fügte hinzu, die
BHF erwarte die Ergebnisse einer Studie zu Luftverschmutzung und
Herzinfarkt in drei Jahren.