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Hightech-Jahr 2004 im Zeichen der Konsolidierung

Purzelnde Flatscreen-Preise und die Explosion der Phishing-Mails

Wien (pte, 28. Dez 2004 08:30) - Trotz vieler Innovationen sind im Hightech-Jahr 2004 spektakuläre Umwälzungen ausgeblieben. Neben einer Konsolidierung des Hardware-Marktes hat es auch bei den Softwareherstellern keine revolutionären Neuerungen gegeben. Gefeilt wurde eher an Details. So hat Microsoft mit dem Service Pack 2 ein paar Schwachstellen von Windows XP beseitigt und die Löcher im Internet Explorer mit vielen Sicherheitsupdates geflickt. Aber auch Linux hat seinen Erfolgslauf fortgesetzt und ist, durch viele Patches, in den vergangenen Monaten immer sicherer geworden. Apple steht kurz vor der Geburt seines jüngsten Kindes. Mit der Versionsnummer 10.4 soll der "Tiger" Anfang 2005 das Licht der Welt erblicken.

Zur Weihnachtszeit fallen nicht nur die Schneeflocken, sondern auch die Preise von Fernsehern mit Flachbildschirmen. Der Preis eines 32-Zoll-LCD-Fernsehers mit eingebautem HDTV-Tuner, der noch im Januar des Jahres 2004 die Geldbörse um 3.900 Euro erleichterte, betrug im Dezember nur noch 2.400 Euro. Analysten erwarten, dass sich der Verkauf von Flatscreen-Fernsehern durch die fallenden Preise in diesem Jahr mehr als verdoppelt und ihr weltweiter Anteil auf über fünf Prozent steigen wird. Nach Meinung der Produzenten sind die Preise jedoch immer noch nicht niedrig genug.

Seit Oktober 2004 kann nicht nur im Web sondern auch auf der heimischen Festplatte "gegooglet" werden. Der Suchspezialist hat die angekündigte Desktop-Suche zum kostenlosen Download zur Verfügung gestellt. Das Tool erweitert die populäre Online-Suche auf die Dateien der Festplatte. Mit diesem Angebot reagierte das US-Unternehmen auf eine Nachfrage der User, die angesichts immer größerer Speicherkapazitäten der Disks immer drängender wurde.

In Deutschland, Liechtenstein und der Schweiz können alle Müllers, Schröders und Krügers seit dem 1. März 2004 ihre Domain-Namen anmelden. In Österreich gingen die Umlaut-Domains weg wie "warme Semmeln". Bei der Vergabe wurde deshalb das Prinzip "first come, first served" angewendet. Das Gerangel um einen der begehrtesten Domain-Namen "österreich.at" war jedoch schon nach kurzer Zeit zu ende. Der Gewinner war eine Privatperson, ein Wiener.

In den vergangenen zwölf Monaten haben sich Phishing-Mails zur gefährlichsten Bedrohung im Internet entwickelt. Laut Erhebungen von MessageLabs ist die Anzahl der betrügerischen elektronischen Nachrichten innerhalb des Jahres regelrecht explodiert. Darüber hinaus unternehmen Online-Betrüger zunehmend Versuche, ahnungslose Mittelsmänner in ihre verbrecherischen Aktivitäten einzuspannen. Aber auch die "Kräfte des Guten" beginnen sich zu organisieren. In den USA haben sich die wichtigsten Internet- und Finanzdienstleister sowie Strafverfolgungsbehörden zu einer "Anti-Phishing-Allianz" zusammengeschlossen. Die Gruppe, die unter dem Namen "Digital Phish Net" auftritt, will Online-Betrügern das Handwerk legen und sie möglichst rasch "Dingfest" machen. Zu den Mitgliedern zählen AOL, EarthLink, Lycos, Microsoft, VeriSigh sowie das FBI, der US-Geheimdienst und die US-Handelskammer.

Nicht nur die Betriebssysteme werden immer moderner sondern auch die Viren die sie befallen. Der kalifornische Security-Spezialist Trend Micro hat in seinem Viren-Report für den Monat August die Entdeckung der ersten Viren für 64-bit-Betriebssysteme bekannt gegeben. Laut Experten handelt es sich bei den Schädlingen um so genannte "Proof-of-Concept-Viren", mit denen die grundsätzliche Verwundbarkeit neuer Plattformen demonstriert werden soll. Insgesamt hat sich die gesamte Viren- und Spam-Szene in der ersten Jahreshälfte 2004 dramatisch verändert. Viren programmierende "Skript Kiddies" machen gemeinsame Sache mit den Versendern von Spam und schaffen so ausgeklügelte Bedrohungsszenarien. Treibender Faktor hinter dieser Entwicklung ist finanzielles Interesse.

Während in England die Treibjagd nach dem Fuchs verboten wurde, geht sie im Internet erst richtig los. Der Run auf den "Firefox" hat dem neuen Open-Source-Browser im abgelaufenen Monat zu einem regelrechten Sprung bei den Marktanteilen verholfen. Parallel zur Aufholjagd des "Feuerfuchses" muss Microsoft bei seinem Internet-Explorer Rückgänge hinnehmen. Der IE-Anteil unter den US-Usern viel von 95,5 Prozent im Juni auf nunmehr 91,8 Prozent. Das Wettrennen am Browsermarkt geht 2005 in die nächste Runde.

Trotz des Hypes um die neue Drahtlos-Technologie WiMax (Worldwide Interoperability vor Microwave Access) wird der Übertragungsstandard bis zum Jahr 2008 eher ein Nischendasein fristen. Alternativ wird derzeit an der Verknüpfung von UMTS und WiMax gearbeitet. Durch die Verbindung der beiden Netzstandards soll eine nahtlose Übergabe zwischen Basisstation möglich werde, selbst wenn sich viele User in den mobilen Netzen bewegen. Experten erwarten, dass sich WiMax und UMTS schon in naher Zukunft ergänzen werden. Schon Anfang 2006 will Intel WiMax-Chips für Notebook auf dem Markt bringen. Dadurch soll WiMax als Funkstandard auch für Netzwerk- und Chiphersteller neue Marktchancen eröffnen. Der sich abzeichnende Siegeszug der IP-Telefonie wird auch an der drahtlosen Kommunikation nicht vorbeigehen. Der breite Einzug von Voice-over-IP in der Mobilfunkwelt wird zwar sehr hohen Datenverkehr auf die UMTS-Netze bringen, aber gleichzeitig das angestammte Cash-Cow-Geschäft der GSM-Telefonie kannibalisieren. Die allgemeine Markterwartung an VoIP sind fallende Preise, im Festnetz und im Mobilfunk.

Links zum Thema:

Flatscreens werden billiger http://www.pte.at/pte.mc?pte=041103033

Google mit Desktop-Suche http://www.pte.at/pte.mc?pte=041015010

Ab März Start der neuen Umlaut-Domains http://www.pte.at/pte.mc?pte=040206032

Duo Infernal: Spammer und Script Kiddies http://pressetext.at/pte.mc?pte=040817018

Höhenflug bei Phishing-Mails http://pressetext.at/pte.mc?pte=041207024

 

Quelle: Pressetext Austria, erschienen am 29.12.2004
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